Das Leben plätschert so vor sich hin und der Alltag hat mich von einigen wiederkehrenden Festen umrahmt im Griff.
Da, plötzlich steht mal wieder eines von diesen Festen im Blick, das Mütter zweiteilen:
eine der Töchter gibt ihre Verlobung bekannt.......
Gut, der Schwiegersohn ist ein ganz Lieber und wird der Tochter ein guter Wegbegleiter werden/bleiben.
Und doch ist da das Mutterherz, das zunächst Freudentränen weint und dann mit den Hochzeitsplanungen beginnt......
Nun werden wir Hochzeit feiern einen Sohn zur Verstärkung in die Familie adoptieren und dem Abenteuer Leben weiter folgen.

Das Leben ist lebenswert, weil es die Liebe gibt
.

Das Leben
beginnt eines Tages

du tauchst ein
eigentlich tauchst du aber auf
und dann?
dann musst du atmen lernen
atmen heisst überleben

wenn du meinst, dass du das beherrscht
kommt jemand der dich untertaucht
und du?
du beginnst von neuem
atmen zu lernen

höre nie auf zu atmen!

Sie sitzt an seinem Laptop.
Es ist fast 24 Uhr. Morgen haben sie Hochzeitstag.
Ein kleines Fenster am Bildschirm öffnet sich und es erscheint eine Erinnerung an den Termin.
Sie lächelt.
Er klickt an, dass er in 8 Stunden erneut erinnert werden möchte und geht schlafen.
Sie sitzt noch eine Weile da und denkt über das Wesen der Männer nach........

Am nächsten Morgen weckt er sie mit einem Kuss, frischen Brötchen, duftendem Kaffee und gratuliert ihr zum Hochzeitstag.

... haben sie gesagt, der Fanz und die Sissi.
Es war in Wien an einem 24. April.
Irgendwie bin ich mit diesem Tag verknüpft und habe auch an einem 24. April in Wien Ja gesagt.
Und täglich sage ich wieder Ja.
Ja, du bist es und du bleibst es.
JA

Der Parkplatz vor dem Haus war angemeldet und teuer bezahlt. Er sollte für den LKW frei bleiben.
Mitten darauf stand dann ein kleines Auto, das überall anders auch Platz gefunden hätte.
Die Polizei "dein Freund und Helfer" kündigte schnelle Hilfe an.
Dieses erwies sich leider als Flop, denn gefühlte Stunden später riefen die Herren in Blau zurück und teilten mit, dass sie leider keine Zeit hätten.
Währenddessen lief den Umziehenden die Zeit davon. Der LKW mitten auf der Straße der Bundeshauptstadt konnte so nicht geleert werden.......
Durch viel Hin- und herrangieren, passte der Wagen dann, nachdem ein anderer weggefahren war, doch knapp vor das Haus mit der neuen Wohnung.

Das Ausladen konnte beginnen.
Mutter, Vater, Tochter nebst Anhang, ein Cousin, entzückende kleine Mädchen der Nachbarn, die nicht zu bremsen waren und zwei nette angemietete Studenten waren zur Stelle und räumten und schleppten.......
Alles lief gut.
Plötzlich erwischte der Vater mit seiner Bohrmaschine eine merkwürdig verlegte Stromleitung und nichts ging mehr.
Bange Minuten mit der großen Suche nach der Hauptsicherung schlossen sich an.
Die Altbauwohnungen im Ostteil Berlins sind auf abenteuerliche Weise saniert worden.......

Irgendwie lief dann alles wieder und der Umzug konnte fortgesetzt werden.
Eine zweite Wagenladung aus einer Berliner Wohnung kam dazu und die Kartons in den Zimmern stapelten sich fast bis zur 3,50 Meter hohen Decke.

Mutter pflanzte zur Freude der Tochter zwischendurch noch schnell gelbe Primeln in den Blumenkasten auf dem kleinen Balkon vor dem Wohnzimmer.
Dann servierte sie für alle Helfenden eine gute Suppe.
Bis Mitternacht wurde dann noch gepackt und aus- und eingeräumt.
Aller Beteiligten fielen anschließend erschöpft irgendwo hin und schliefen schnell ein, denn diese Nacht hatte eine ganze Stunde weniger im Gepäck.
Am nächsten Morgen musste der LKW zurück ins Ruhrgebiet, wo die alte leergeräumte Wohnung ist, und die Fahrer abends wieder zurück in die Bundeshauptstadt, wo noch ein Berg Arbeit auf sie wartet........................................

Gleich nach dem Aufstehen kam kein heisses Wasser aus dem Duschkopf, sondern nur eisig kaltes.
Gut, dachte ich mir, dann dusche ich halt später.
Schnell wollte ich mir einen Kaffee kochen.
Doch was war das denn?
Mein Rücken machte Probleme. Ein Schmerz, der bis fast ins Knie ging, hinderte mich daran, die Treppenstufen in normalem Tempo hinabzusteigen.
Aber nichts kann mich daran hindern mir einen Kaffee zu kochen!
Augen zu und durch, sagte ich mir.
Später, nach dem Zeitunglesen, setzte ich meine Lesebrille wieder ab um die andere zu benutzen und stellte entsetzt fest, dass ein Bügel daneben lag.

Nun reichte es mir für heute.

Ich sagte alle Termine ab, salbe und wärme meinen Rücken und schicke meinen Mann zum Optiker..............

" Du," erzählte mir einer meiner Schützlinge neulich " meine Schwester, die isst so viel Schokolade, sie ist schon richtig dick! Sie ist ne richtige Kalorienbombe..."
Ein andermal erklärte mir, dass seine Freunde so laut waren, dass nun sein Trommelfeld kaputt wäre und es gar nicht mehr trommeln kann....................................

Folgende Email bekam ich heute:

heute scheint sowas wie Dein Glückstag zu sein,
Du hast nämlich eine E-Card bekommen.

Großartig, wenn man jetzt noch wüsste von wem.

Um das herauszufinden, hast Du nun folgende Optionen
zur Auswahl:

- Du rufst Deine Mutter an und fragst sie, wie Du es
halt immer in schwierigen Situationen zu tun pflegst.

weiter habe ich nicht lesen können.....

Heute vor einem Jahr hast du mich ständig nach dem Datum gefragt.....
Ich habe dir mit zitternder Stimme immer wieder geantwortet, dass heute der 6. März ist.
Zu wichtig ist mir dieses Datum - es verbindet uns für ewige Zeiten.
Du hast geantwortet, dass das Datum für dich wichtig werden könnte, falls du diese Welt heute verlassen würdest.......

Verabschiedet hast du dich von mir dann und mir Taschentücher angeboten, falls ich weinen müsste...

Ich weine noch immer ab und zu.

Deine Taschentücher fehlen mir dabei.

Für mich ist dieses Datum seitdem doppelt wichtig.

Damals, vor nun 58 Jahren hast du mich in Empfang genommen und mir diese Welt gezeigt.


Nun bist du nicht mehr hier.

Heute erlebe ich diesen Tag zum ersten Mal ohne dich.

Ohne dich hätte es für mich diesen Tag und auch alle anderen niemals gegeben.

Danke.

Wenn das so ist, dann draf ich mich jetzt freuen!
Die Sterbegeldversicherung meiner Mutter, bei der sie uns "Kinder" mitversichert hat, hatte mich als verstorben notiert und meine Mutter lebte dort in den Unterlagen noch weiter..........
Warum meine Familie dann allerdings das Geld nicht ausbezahlt bekommen hat, weiss ich auch nicht.

Ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man irgendwo schon als "verstorben" gemeldet ist.......