18
Nov
2007

Stadtspaziergang

Hannover kann sich noch nicht ganz entscheiden, ob es im Lichterglanz erstrahlen oder in Novembergrau versinken will. An manchen Ecken wird fleißig am Aufbau des Weihnachtsmarktes gearbeitet und Straßenmusikanten lassen noch alltägliche Melodien erklingen. Ein großes Plakat ist vom gestrigen Länderspiel übrig geblieben und heißt alle Fußballfans Willkommen. Im Straßencafe hatten es sich einige mutige Raucher an den Tischen und Stühlen gemütlich gemacht.
Mich trieb es in den Hauptbahnhof, der auch schon weihnachtlich glänzt - dafür reicht das Geld scheinbar immer.
Ich habe mit viel Glück noch zwei Fahrkarten zu je 29 Euro für Anfang Dezember bekommen. Nun kann ich meine Tochter an ihrem Geburtstag besuchen.
Den ersten Namenstagsanruf für morgen habe ich eben auch schon erhalten.
So, nun werde ich mich auf die morgige Erstkommunionunterrichtsstunde vorbereiten und dann mal schauen, wo heute ein schöner Krimi läuft.

17
Nov
2007

November

Ein weiterer grauer Herbsttag neigt sich dem Ende entgegen. Es ist richtig Novemberstimmung draußen und in den Läden hält der Weihnachtsschmuck Einzug.
Für mich hat der November aber auch einige "Feiertage".
Gestern bereits waren wir mit meiner Mutter anlässlich ihres Namenstages in einem Bauerncafe zum Kuchenessen. Dort gibt es immer selbstgebackene Torten und Kuchen. Die Stücke sind so groß, dass ich noch nie ein ganzes geschafft habe und kosten 2, 10 Euro. Frischen Apfelkuchen mit Sahne hatte ich mir gestern bestellt und Franzl hat noch die Hälfte davon genießen dürfen.
Am Montag ist mein Namenstag - der Gedenktag der Hl. Elisabeth von Thüringen, dann folgen drei Tage mit Geburtstagen, von denen ich wohl zwei mitfeiern werde. So werden auch diese grauen Tage etwas heller.
Heute ist Franzl den ganzen Tag außer Haus. Wenn er gegen neun Uhr wieder hier ist, werden wir es uns mit einer Flasche Rotwein gemütlich machen, während nicht weit von hier im Stadion die deutsche Nationalelf gegen Cypern Fußball spielt.

16
Nov
2007

Familienausflug

Heute zum Namenstag meiner Mutter treffen sich einige meiner Geschwister mit Familien im Bauerncafe hier in der Nähe. Falls das Wetter es erlaubt, gehen einige von uns zu Fuß mit meiner Mutter, die uns im Rollstuhl begleitet, dorthin. Noch ist hier alles trocken, es dürfte also klappen.
Meine Mutter freut sich schon. Es ist für sie wieder ein bisschen wie früher. Bei uns gab es damals keinen Sonntag ohne Familienausflug. Tapfer liefen wir Kinder überall hin mit. Manchmal ging es quer durch Hannover und zurück. Meistens marschierten wir auf den Benther Berg und machten dort Rast. Besondere Höhepunkte aber waren immer die Tage, wenn wir uns mit anderen Verwandten in der Eisenbahn trafen und von Empelde bis in den Deister fuhren um dann dort zu wandern. Es gab dann kalte Koteletts zum Mittag und in einem Waldrestaurant für zwei Kinder zusammen eine Sinalco mit zwei Strohalmen. Das waren wirklich schöne Zeiten. Von diesen erzählt meine Mutter oft.
Heute sehe ich leider selten noch eine Familie am Sonntag spazieren gehen. Einmal erzählte mir ein Kommunionkind während eines Vorbereitungswochenendes im Hildesheimer Wald, dass es zum ersten Mal in einem echten Wald sei. Da fehlten mir die Worte. Was unternehmen manche Eltern denn heute noch gemeinsam mit ihren Kindern? Es kostet fast nichts, außer Zeit, in den Wald zu gehen und ein Waldspaziergang bringt Freude für Groß´und Klein.Man muss allerdings aufstehen und losgehen........

15
Nov
2007

Die Vögel

Etwas unheimlich ist es schon, wenn ich beim gemütlichen nachmittäglichen Cappuccinotrinken aus dem Fenster auf den Baum gegenüber schaue und dort bei jedem neuen Blick ein Vogel mehr sitzt. Es wird schon dunkel und die schwarzen Vögel kommen nacheinander angeflogen. Am Himmel sehe ich einen ganzen Schwarm Raben ziehen, sie fliegen im Kreis und irren scheinbar ziellos durch die Abenddämmerung. Unweigerlich muss ich an den Film von Alfred Hitchcock denken.
Trotzdem traue ich mich aber nachher noch hinaus in die Dunkelheit.

14
Nov
2007

Früher war manches besser

Der letzte Buchladen in unserem Stadtteil ist nun einem PC-Game-Shop gewichen. Ich finde das ziemlich traurig. Demnächst schließt auch die Karstadtfiliale und wir haben keine Chance mehr hier ein Buch zu kaufen. Die kleine Karstadtfiliale schließt demnächst auch, dann gibt es nicht einmal Schreibwaren hier in der Nähe.
PC- und Handy-Läden schießen wie Pilze aus dem Boden und Stöberläden verschwinden aus dem Stadtbild. Wohin soll das nur noch führen?
Wer gut zu Fuß ist oder ein Auto hat, kann natürlich noch immer irgendwo alles bekommen, aber ältere Herrschaften, die mit Sicherheit auch nicht an Computerspielen interessiert sind, haben das Nachsehen.

13
Nov
2007

Vizekanzler tritt zurück

Arbeitsminister Müntefering gibt Amt auf und tritt zurück.
Als Grund gibt er sie schwere Krankheit seiner Frau an.

Regenwetter und Lebkuchen und meine Mutter

Es ist tiefster Herbst mit Sturm und Regengüssen. Mir ist nach allem anderen als nach Lebkuchen und Weihnachtsgebäck. Doch meine Mutter, die nicht mehr aus dem Haus kommt, möchte für meinen kranken Bruder eingekauft haben. Ich habe ihr versprochen, das zu übernehmen. Sie hat Angst, dass "die Leute" alles wegkaufen noch ehe der Advent begonnen hat.
Es ist schon schrecklich, wenn man das Leben nur noch durch Erzählungen anderer und aus dem Fernseher mitbekommt. Die Vorstellung der Realität leidet unendlich darunter, das stelle ich bei meiner Mutter immer wieder fest. Auch in ihren Schilderungen mischen sich Wahrheit und Märchen immer mehr. Erst nach mehrmaligem Filtern ist manche Aussage zu verstehen.
Sie weilt mit ihren Gedanken oft in der Vergangenheit. Diese war auch um einiges ereignisreicher für sie. Als Mutter von sechs Kindern werden da viele Bilder lebendig, die sie allerdings oft ins Heute überträgt.
Sie hat einfach zu früh angefangen sich in ihren Sessel zu setzen, aus dem sie nun nicht wieder hoch kommt. Schade, das Leben hätte noch viel Schönes für sie bereit und alles kann man nicht vor sie auf den Tisch legen.
Früher hat sie viel verloren und jetzt verschenkt sie zu viel...........

12
Nov
2007

Kinder entdecken den Kirchenraum

Heute haben wir mit unserer Erstkommuniongruppe den Altarraum erkundet. Es war spannend für die Kinder und die fremden Ausdrücke habe sie sich auch gleich mehr oder weniger gut gemerkt. Alles haben wir uns angesehen: Ambo, Osterkerze, Altar, Tabernakel, das ewige Licht und das Kreuz.
Als ich später noch einmal nachfragte, wer denn noch weiß, wie das kleine Schränkchen heißt, in dem die Hostien aufbewahrt werden, bekam ich von einem strahlenden Mädchen zur Antwort " Tabaluga" - ist ja so ähnlich wie Tabernakel.
Doch ich bin ganz glücklich mit meiner Gruppe. Die Jungen und Mädchen sind interessiert an allem, was auch durch gute Fragen zum Ausdruck kommt.
Warum wurde Jesus ans Kreuz genagelt und wer hat das gemacht?
Warum ist in dem Land, in dem Jesus gelebt hat immer Krieg?
Dürfen auch Türken in unsere Kirche?
Und all diese Fragen sollte ich beantworten, während wir auf das Martinsspiel in der Kirche gewartet haben.
In der nächsten Woche darf sich dann jedes Kind einen Ort in der Kirche suchen, den es besonders schön findet und das auch begründen. Darauf bin ich schon sehr gespannt.

11
Nov
2007

Martinssänger

Immer weniger Kinder läuten um den Martinstag herum an der Haustür. Liegt das an dem heidnischen Helloween? Schade, ich amüsiere mich immer über die kleinen Musikanten mit den großen Tüten. Heute habe ich mir überleget, dass ich die verschiedenen Versionen des Martinliedes mal aufschreiben müsste. Bremen spielt immer eine große Rolle dabei - warum, das habe ich noch nicht herausgefunden. Auch Martin Luther kam in einem Lied vor, doch das war natürlich der falsche Martin. Es geht um den französischen Bischof Martin von Tours, der den Armen in seiner Zeit geholfen hat.
Meine Töchter haben im Kinderzimmer mal die Martinsgeschichte gespielt. Als der heilige Mann seinen Mantel geteilt hatte, sagte meine Tochter, die in seine Rolle geschlüpft war " ...und dann ging St. Martin zu Karstadt und kaufte sich einen neuen Mantel und sagte : Da kriegt aber keiner mehr was von ab". Ich muss zu ihrer Entschuldigung sagen, dass sie heute anders denkt,
Anders singen auch einige Kinder heute. Da stand vorhin eine Gruppe vor der Tür, die richtig kreativ war. Die Kleineren sangen die bekannte Melodie, während die Großen hinten einen Rap dazwischen sprachen - das hat mir gefallen und Franzl hat die Kinder gelobt. Sie meinten allerdings, dass das nicht allen gefallen würde.
Mein Mann ist übrigens der eifrigste aller Martinssänger in diesem Jahr. Ständig geht er an dem Korb mit den Süßigkeiten vorbei und singt kaum hörbar " Matten Matten Mären, die Äpfel und die Beeren. lasst mich nicht so lange steh'n, ich will heut noch weiter geh'n. Nach Bremen, nach Bremen - Bremen ist ne große Stadt, da geben alle Leute was...."

Des Pudels Kern

Ich stehe am Fenster und schaue auf unseren Gartenteich. Die Nachbarskatze liegt dort an einer seichten Stelle und spielt mit einem kleinen Kätzchen. Lächelnd sehe ich den beiden zu bis ich entdecke, dass die große Katze der kleinen gerade zeigt, wie man Fische fängt.......
Ich reiße die Balkontür auf und stürze hinaus. Plötzlich kommen aus allen Ecken unseres Gartens Katzen, auch Kinder, die sich als Katzen verkleidet haben sind dazwischen. Ich verscheuche sie alle!
Nun fällt mein Blick auf Lumpi, den Hund meiner Mutter. Lumpi ist längst in den ewigen Jagdgründen. Er war eine pechschwarze wuschelige Pudel-Schnauzermischung. Ich rufe also Lumpi zu mir ins Wohnzimmer. Doch was kommt da auf mich zu? Ein weißer Pudel kommt daherstolziert. Zu jedem meiner Worte macht er ein Kunststück. Ich bin entsetzt. Das Tier läuft nicht, es trippelt und macht lauter hundeuntypische Bewegungen. Ich frage den Pudel, ob er sich nicht albern vorkäme, wenn er nur auf ein Stichwort warte um dann gleich das passende Kunststück vor zu führen? Der kleine Kerl sah mich verständnislos an und tat mir unendlich leid. Ich sah in seine Augen und mir wurde klar, tief drinnen war auch dieses mitleiderregende Geschöpf nur ein Hund. Diesen Hund streichelte ich nun.
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