Heute sind Franzl und ich 33 Jahre Verheiratet. Bis eben haben wir auf der Terrasse gesessen und dann mit einem oder zwei Glas Rotwein angestoßen.
Nachher beginnen wir den Tag mit einem Sektfrühstück und lassen ihn abends beim Griechen ausklingen. Dazwischen liegen Partyvorbereitungen für das Fest unserer Tochter, das am Samstag im Garten stattfinden wird.
Das Eheleben wird auch nach vielen Jahren nicht langweilig, soviel kann ich allen heiratswütigen Paaren versprechen.
Ich habe meinem Mann am Anfang unserer Beziehung versprochen, dass er mich niemals ganz kennen lernen wird und das habe ich versucht zu halten.

Bis zum letzten Jahr haben wir um diese Zeit am 26. Juli gemütlich Kaffee getrunken und Kuchen gegessen.
Nun ist das heutige Namenstagskind nicht mehr hier was tue ich stattdessen heute? Ich reiße Bäume aus! Das stimmt so zwar nicht so ganz, denn das Ausreißen hat Franzl am Wochenende erledigt, aber ich zerstückele die letzten großen Äste und kehre endlos Tannennadeln zusammen.
Nun haben wir eine Lücke im Vorgarten und müssen den Gärtner aufsuchen. Dieses freie Fleckchen soll blühen.
Ich hoffe, Franzl sieht das auch so wie ich......

hat eine meiner Töchter heute. Gefeiert haben wir die Namenstage nie so richtig, aber Kaffee und Kuchen gab es immer für Paten und Oma. Meine Tochter ist nun im Schwabenländle und wird vielleicht einen von ihrer Schwester gebackenen Kuchen essen. Ihre große Schwester ist wieder für drei Tage zu ihr gefahren um zu sehen, was die Kleine da unten macht und ob es noch etwas zu helfen gibt.
Ich habe wirklich tolle Töchter!

möchte meine Jüngste mit unzähligen Freunden am Samstag in unserem Garten feiern. Ihr 21.Geburtstag im April musste wegen einer schweren Lungenentzündung ausfallen und soll nun nachgeholt werden. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass ich den weißen Strandsand draußen am Teich und nicht drinnen im Wohnzimmer dekorativ verteilen kann.....
Wenn das da draußen mit den Herbststürmen so weitergeht, müssen wir für unseren Pavillon Anker werfen. Ob wir statt der Fruchtbowle lieber Feuerzangenbowle anbieten sollen?
Es ist schon ärgerlich, doch wenn ich nach England schaue, bin ich wieder ganz still und froh, dass es bei uns eben nur zu oft regnet und stürmt und nicht wie auf der Insel, alles unter Wasser und ohne Strom liegt.........

Es ist still draußen und auch in den Häusern herrscht ein anderes Klima als sonst. Meine Tochter im Schwabenländle erklärte mir gestern am Telefon, dass sie nicht länger reden wolle, sie entschuldigte sich. Nein, sie ist noch nicht von der landesüblichen Sparsamkeit angesteckt und wortgeizig geworden, sie wollte lieber "weiterlesen".
Meine Jüngste kam gestern von ihrem Wochendtrip aus Köln zurück. Ich hatte den Tisch gedeckt und mich darauf eingestellt, dass sie, wie immer von Erlebnissen überlaufen würde und wir einen genauen Bericht bekämen. Doch was sagte sie? Sie entschuldigte sich, verzog sich in ihr Zimmer um zu Lesen und stellte sich gleich den Wecker auf sieben Uhr, damit sie heute gleich ganz früh "weiterlesen" kann.
Es ist Harry-Potter-Zeit.
Deutschland ist infiziert - zumindest der englischsprechende Teil der Bevölkerung.

Wir haben uns getraut und sind während eines Gewitters nach Barsinghausen zur Freilichtbühne gefahren. "Hokus pokus" hieß das Stück, das aufgeführt wurde. Es war eine unterhaltsame Komödie mit und irgendwie doch ohne Leiche.
Gut unterhalten hat uns auch das Wetter. Mal regnete es so stark, dass die Aufführung für zehn Minuten unterbrochen werden musste, dann wieder schien die Sonne so stechend vom Himmel, dass wir befürchteten einen Sonnenbrand zu bekommen, wurde aber ziemlich schnell wieder von Regenwolken vertrieben. Das Wetter wechselte ständig.
Nach dem Ende der Theatervorstellung zogen dann noch mehr als zehn Chöre nacheinander auf die Bühne und gaben ein Benefizkonzert.
Manche waren gut, bei anderen musste man eben auf das Alter der Soprane schauen und dann denken, dass es für die alten Damen sicher viel schöner ist sich zum Singen zu treffen, als im Fernsehsessel zu muffeln. Aber warum tun sie das vor Publikum?

Das Maschseefest beginnt erst am 25.Juli. Wir sind also einfach so am Maschsee spazieren gegangen und haben Geld gespart, weil es nämlich noch nichts Essbares gab. Alles war noch am Aufbau. Irgendwann fiel mir aber ein, dass ich den ganzen Tag über nicht mehr als zwei Brötchen gegessen hatte und ich spürte meinen leeren Magen immer deutlicher. Wir hatten auch einen arbeitsreichen Tag hinter uns. Morgens sind wir zweimal zum Sperrmüll gefahren um diverse Kleinigkeiten los zu werden. Anschließend kam dann für mich völlig überraschend der Gartenarbeitseinsatz mit dem mein Mann mir eine Freude machen wollte. Da kann sich am Abend ein leerer Magen schon mal unwohl fühlen.
Wir fuhren nach einer guten halben Stunde, es hatte auch angefangen zu tröpfeln ( nicht zu regnen) vom Maschsee weg und brutzelten einige von den Pfifferlingen für das Sonntagsessen. Die ließen wir uns auf der Terrasse mit gut gekühltem Bier gut schmecken und genossen so den Abend eines anstrengenden Tages.
Morgen fahre ich mit Freundinnen in die Deisterfreilichtbühne und sehe mir "Hokus Pokus" an.
Am Abend werden Franzl und ich den Erlebnissen des Wise Guys Forumtreffens unserer Jüngsten lauschen bis wir umfallen..

Überall sah ich vorhin Tannennadeln, kleine Zweiglein und größere Äste und mittendrin stand nicht der Weihnachtsmann sondern mein ehemaliger Verlobter. Er bräuchte Hilfe, rief er mir zu.
Ist ihm denn noch zu helfen? ( diese Frage lasse ich jetzt mal unbeantwortet)
Franzl hatte in unserem Vorgarten kurzen Prozess gemacht. Alle unteren Äste der Tanne, die inzwischen den halben Gehweg einnahm, mussten daran glauben. Nebenan steht ein riesiger Wacholder, der schon mehr braun als grün ist. Auch der kam gleich mit dran.

Da lagen sie, die Äste und Zweiglein und mussten durchs Haus in den Garten transportiert werden.
Was für eine Freude! Aber natürlich half ich meinem Schatz und fegte und saugte dann, obwohl ich eigentlich dachte, meinen Hausputz schon am Donnerstag gemacht zu haben.
Männer und ihre Ideen mit anschließenden Hauruckaktionen - wie ich sie liebe!
Aber gleich machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt Hannovers. dort wird drei Wochen lang das Maschseefest gefeiert und abschnittsweise möchte ich daran teilnehmen.
Der Wetterbericht verkündet aufkommenden Regen, aber aber schließlich steckt in dem Ausruck Vorhersage nicht umsonst das Wort "Sage"...........

Gestern kam der Gospelchor. Wir waren achtzehn Personen. Zum Glück hielt sich das gute Wetter und wir konnten unseren Garten nutzen.
Alle Tische und Stühle, die wir finden konnten wurden zusammengestellt und so ergab sich eine gemütliche Runde. Am Teich hatten wir Fackeln aufgestellt, im Teich trieben Schwimmkerzen und das Terrassengeländer war mit einem Lichterschlauch durchwoben.
Es sah richtig gut aus.
Das Grillgut, das sich jeder selbst mitgebracht hatte, roch verführerisch. Es war von Pute über Schwein, Würstchen, Fisch und Gemüse alles dabei. Auch die vielen verschiedenen Salate und leckeren Desserts schmeckten uns.
Den Gästen hat es gefallen und sie blieben bis kurz vor Mitternacht. Beim Verabschieden sagten einige, es sei mehr als gemütlich gewesen. So hat sich der ganze Aufwand doch gelohnt.
Außerdem kenne ich den hinteren Teil unseres Gartens sonst eigentlich nur vom Unkrautpflücken und abendlichen Gießen.
Heute gehen wir beiden ins Kino, Harry Potter steht auf dem Programm. Ich freue mich und Franzl kommt einfach so mit.

Gerade hatten wir unsere Firmlinge in die Ferien entlassen, klönten noch über mexikanische Schichtsalate und wollten das Pfarrheim verlassen. Den Schlüssel in der Hand betrat ich den Vorraum. Dort stand ein junger Mann mit einem Handy am Ohr. "Wollen sie jetzt hier abschließen?" Fragte er mich. "Ja, das möchte ich" antwortete ich ihm " wollten sie denn noch länger hier bleiben?" Er zögerte einen Moment und erklärte uns dann " das ist jetzt sehr dumm, ich habe nämlich nichts dabei. Es handelt sich um eine verdeckte Ermittlung" Ich grinste und sagte " Ja klar, und sie sind sicher die Polizei" woraufhin er ernsthaft erklärte " Ja, ich bin die Polizei" natürlich glaubte ich ihm kein Wort und meinte " das kann ja jeder behaupten", während ich mit meinem Schlüssel festentschlossen auf die Tür zuging. Der junge Mann fühlte sich offenbar bei seiner Aktion gestört, wusste aber nicht genau, wie er uns etwas erklären sollte, was er offenbar nicht verraten wollte. Ich fragte ihn, ob ich im Pfarrhaus läuten sollte um den Pfarrer zu informieren, dass noch jemand im Haus sei. Er hatte inzwischen umdisponiert und kam mit uns nach draußen. Ohne Pause hielt er sein Handy am Ohr. Wir suchten einen anderen Ort, an dem er sich versteckt aufhalten konnte, glaubten ihm aber noch immer nicht. Seit wann sind Polizisten denn ohne "Hundemarke" unterwegs? Nach einer Weile rief er plötzlich ins Handy, dass der Beobachtete sich nun in sein Auto (dieses beschrieb er genau ebenso wie auch alle Insassen) begebe und in welche Richtung er davon fuhr. Er bedankte sich bei uns noch für unsere Mitarbeit und lief davon.
Das war schon ein merkwürdiges Erlebnis.