9
Mai
2006

Eben beim Schränkeauswischen

Während ich noch überlegte, ob ich die alten weißen Eierbecher wirklich noch länger im Küchenschrank aufheben möchte, wo doch nie jemand sie benutzt, fielen sie mir auf den Fußboden und die Sache hatte sich plötzlich erledigt.
Dabei fiel mir der erste Küchenschrank in meiner ersten eigenen Wohnung wieder ein.
Ich hatte damals selbstverständlich nur Geschirr im Schrank, das mir auch gefiel. Doch gerade das war mein Problem.
Eines Tages, beim Schranktüröffnen, blickte ich auf alle meine schönen Teller und Tassen und dachte, da fehlt etwas.
Und was fehlte wohl?
Ich ging los und kaufte drei Tassen mit Untertellern, die ich richtig potthässlich fand.
Erst als diese neben dem wunderschönen Porzellan ihren Platz gefunden hatte, war mein Schrankinhalt komplett.
Benutzt habe ich diese Nachzügler natürlich nie, aber sie gehörten dazu, denn zu Hause, bei meiner Mutter hatte mir auch nicht alles gefallen, was im Schrank stand.
Ich fand diese Idee sehr merkwürdig, konnte aber damit leben.

8
Mai
2006

Wie im Sommer

haben wir eben lange draußen gesessen. Wir haben das erste Weizenbier des Jahres genossen und viel gelacht, was aber nicht am Bier lag.
Unsere Töchter versuchen jedes Jahr wieder, den Amseln im Garten das Lied " Happy birthday" beizubringen. Sie pfeifen es vor und ob man es nun glaubt oder nicht, die Vögel pfeifen es erkennbar nach. In diesem Jahr sollen sie nun die Altstimme lernen. Ich bin gespannt.
Das geht solange, bis aus einem Nachbarhaus Protest kommt. Aber, wer geht denn bei diesem Wetter auch schon vor zehn Uhr schlafen?

Es sieht nach Gewitter aus

Kommt es, oder kommt es nicht?
Nehme ich meine Wäsche ab, oder lasse ich sie hängen?
Auf Vorhersagen von www.wetter.de kann man sich auch nicht immer verlassen.
Nun sitze ich am Fenster und beobachte das Wetter. Dabei bin ich sprungbereit um beim ersten sichtbaren Tropfen sofort in den Garten hinunter zu eilen und die Wäsche abzunehmen.
Ich bin gespannt, wer gewinnt, der Regen oder ich.

Nun hat es mich auch erwischt

Immer, wenn ich länger draußen bin, ist meine Nase zu und meine Augen tränen. Das fing vor einigen Jahren plötzlich und noch kaum spürbar an.
Es ist nicht so schlimm, wie ich das von Erzählungen anderer Leute kenne, aber es fängt doch an zu nerven.
Wenn ich mir dann die Tischdecke auf dem Terrassentisch ansehe, die ich vor jeder Mahlzeit von einer feinen gelben Staubdecke befreien muss, kann ich mir vorstellen, was sich da alles trotz Brille in den Augen niedergelassen hat.

7
Mai
2006

Irgendwann heute Nacht

Heut kommt der Franz nach Haus
freut sich die Lizz
ob er aber über Oberammergau
oder aber über Unterammergau
oder aber überhaupt nicht kommt
ist nicht gewiss
Heut kommt der Franz nach Haus
freut sich die Lizz

Sonntagsbraten

Ich kann es noch. Ja wirklich, ich schaffe es noch einen schmackhaften Sonntagsbraten zu zubereiten. Selten habe ich die Gelegenheit dazu, denn mein Mann ernennt die Küche Sonntags zu seinem Reich - jedenfalls, was das Kochen anbetrifft.
Er hat sich in den Jahren zu einem sehr guten Koch entwickelt. Nach anfänglichen Experimenten gemischt mit Angewohnheiten seiner Wiener Eßgewohnheiten schmeckt es meistens vorzüglich, was er auf den Tisch bringt.
Ziemlich am Anfang unserer Ehe, wir hatten damals Besuch von meinen Schwiegereltern, wollte er so richtig beweisen, was er kann.
Franzl hatte den Schweinebraten förmlich in Kümmel paniert, glaube ich. Unsere damals noch kleinen Töchter und ich können allerdings den Kümmelkörnern nichts gutes abgewinnen.
Widerwillig stocherten die Kleinen in ihrem Essen herum, auch mir schmeckte es nicht.
Der enttäuschte Koch sagte streng zu seinen Kindern " Wer seinen Teller nicht leerißt, bekommt auch keinen Nachtisch"
Eine Weile später verließ er die Küche, in der wir noch alle am Tisch versammelt saßen.
Ich schob meinen Teller beiseite und nahm mir meinen Zitronenpudding. Zu meinen Töchtern sagte ich " Mir kann Papi nicht verbieten meinen Nachtisch zu essen und wenn ich ihn esse obwohl mein Teller nicht leer ist, dann dürft ihr das auch tun."
Ich stellte den strahlenden Kindern ihren Nachtisch hin. Wütend verließ nun meine Schwiegermutter die Küche. Sie teilte ihrem Sohn die Missachtung seines Verbotes mit.
Mein Franzl lächelte sie an und sagte nur " Was meinst du, warum ich rausgegangen bin."
Seit dieser Zeit nimmt Franzl nur noch gemahlenen Kümmel für seine Schweinebraten. Er ist eben nicht nur ein guter Koch sondern auch ein lieber Schatz.

6
Mai
2006

Eine kranke Tochter

Meine Jüngste kränkelt. Etwas Fieber hat sich schon eingestellt und der Kopf tut ihr weh.
Schade, wir erwarten Gäste und sie liegt im Bett.
Von Franzl höre ich auch nichts mehr. Die Schwäbische Alm wird ihn doch nicht verschluckt haben?
Na das gäbe einen Schluckauf! Dann hätten wir sicher bald einen Vulkanausbruch hier in Deutschland.
So, nun bin ich wieder ganz lieb.

Eine verschlossene Haustür und der fehlende Ehemann

Mein Mann schläft wie ein Bär. Dieser schlafende Bär strahlt eine gewisse Sicherheit aus, selbst wenn er nicht einmal durch ein Erdbeben geweckt werden würde. Allein seine Anwesenheit lässt mich in Frieden ruhen. Wenngleich ich es bin, die bei nächtlichen Geräuschen hochschreckt und suchend durch das ganze Haus läuft. Aber er ist da. Das gleichmäßige Geräusch seines Sauerstoffgerätes pustet mich sanft ins Land der Träume.
Nun ist meine Sicherheit nicht da. Ein leeres Bett strahlt nicht mal die Ruhe aus, die es eigentlich hat.
Mir fehlen die kleinen Schnarchattacken, die mich sonst stören. Mir fehlt die Hand, die mich bis zum Einschlafen hält. Mir fehlt der Gutenmorgenkuss, der mich meistens ruckartig und viel zu früh aus meinen Träumen reißt.
Und morgen früh werden mir die Brötchen fehlen. Auch den Kaffee muss ich mir selbst kochen.
In der Nacht zum Montag kommt Franzl zurück.
So wie ich mich kenne, werde ich dann schon in dieser Nacht verärgert seinen Rücken stupsen, wenn er anfängt zu laut zu schlafen.
Aber es wird nach dem Aufstehen für mich frisch gekochten Kaffee und leckere Brötchen geben.
Es ist eben nicht das Wahre, wenn der Brötchengeber unterwegs ist.
Die Haustür habe ich eben auch verschlossen, wie immer wenn Franzl nicht da ist.

5
Mai
2006

Reisetag

Während unser Sorgenkind Maik heute nach Hause entlassen wird, sitzt seine Mutter bei aller Freude auch vor einem Berg von Fragen und weiß nicht, was nun auf sie zukommt.
Franzl ist in Neu-Ulm fertig heute. Er reist weiter nach Tieringen. Das ist ein Dorf in der Nähe von Stuttgart. Ich werde gleich mal sehen, ob ich es auf einer Karte finden kann.
Dort hat er bis Sonntag eine Chorprobe.
Hier bei uns ist weiterhin sommerliches Wetter und wir werden es genießen.
Kann mir einer verraten, was ich mit dem ganzen Löwenzahn im Garten machen soll? Gestern erst hat meine Tochter alles rausgerissen, nun haben wir wieder überall gelbe Flecken auf dem Rasen.
Ich weiß, man muss ihn mit der Wurzel erwischen, das gelingt auf dem festgetretenen Gras aber nicht. Bis Juni, wenn die Blütezeit der aufdringlichen Pflanzen vorbei ist, werden wir täglich Köpfe reißen gehen, ehe sie zu Tausenden von Schirmchen den restlichen Garten auch noch in Besitz nehmen.....

4
Mai
2006

Andere Prioritäten

Franzl ist gut in Ulm und Neu-Ulm angekommen. Er hätte zwar in Frankfurt fast den Anschlusszug nicht erwischt, aber dafür ist die Deutsche Bahn AG ja bekannt.
Beim Telefonieren erzählte ich ihm am Abend, dass ich alle Fenster weit geöffnet habe, denn er wunderte sich über den Lärm in meinem Zimmer.
Ja, er hätte sein Fenster auch weit offen stehen, erklärte er mir dann. "Es riecht so gut da draußen", schwärmte er mir vor. Ich wollte wissen, ob ein blühender Busch oder Baum vor seinem Zimmer steht. Er lachte und erklärte mir, dass er über der Hotelterrasse wohne und das Essen, das dort serviert wird, würde so gut riechen.
Ich hätte dann doch lieber einen schönen Fliederbusch vor meinem Fenster, als ständig wechselnde Mahlzeiten.

3
Mai
2006

Ich war doch im Garten

Bei diesem Wetter, musste ich doch dem Schreiben das Arbeiten im Garten vorziehen.
Ich kann nicht ruhigen Gewissens draussen meinen Kaffee trinken, wenn ich nicht zwischendurch im Unkraut gewühlt habe.
Spaghetti esse ich übrigens auch lieber auf der Terrasse. Da kann ich so schön unbekümmert drauflos essen, ohne Angst davor zu haben, wie meine Umgebung anschließend aussieht.
Beim Essen der Tomatensauce kleckere ich einfach immer.....
Nun laufe ich noch schnell zum Aldi und hoffe, dass das Eis dort noch nicht ausverkauft ist.
Achja, das mit den Plastikflaschen möchte ich auch gern mal testen. Ich bin sehr gespannt, ob ich sie dort nun wirklich alle loswerde.

Das schöne Händchen

Heute beim Frühstückstischdecken hörte ich im Radio eine Reportage darüber, wie die rechte Hand zur "schönen Hand" wurde.
Während die Moderatoren bemüht waren. allerhand Beispiele zu finden, fiel mir dazu eine Szene aus der Vergangenheit ein:
Mein kleiner Bruder kam vom Spielen aus dem Garten und sollte unseren Onkel begrüßen. J hielt dem Onkel grinsend die linke Hand entgegen. Dieser schüttelte sein haarloses Haupt und betonte, dass er das schöne Händchen haben wolle. Mein Bruder blieb stur und streckte dem wartenden Onkel weiterhin seine Linke entgegen. Einige Male noch schüttelte der Onkel belehrend seinen Kopf und wies auf die hinter dem Rücken versteckte Hand meines Bruders.
Irgendwann wurde es J. dann zu dumm.
"Na gut,wenn du die wirklich schöner findest...." murmelte er und hielt dem entsetzt blickenden Onkel ein mit Matsch verklebtes "schönes Händchen" entgegen.
Meine anderen Geschwister und ich brüllten los vor Lachen und verließen das Zimmer, um nicht böse Blicke zu ernten.

Er ist wieder unterwegs

Franzl fährt gerade Richtung Frankfurt und steigt gleich dort in den Zug nach Ulm um.
Bis zum Sonntag ist er unterwegs. Zunächst in Ulm und am Wochenende hat er eine Chorprobe auf der Schwäbischen Alm in der Nähe von Stuttgart.
Hier hat sich inzwischen der Sommer für eine hoffentlich recht lange Zeit eingenistet.
Von der Schule habe ich mir für die nächsten Tage freigenommen, weil ich genug Schreibarbeiten zu tun habe, die ich neben den Unterrichtsplanungen schlecht schaffe.
Außerdem ruft die Gartenarbeit auch unüberhörbar laut. Doch das Schreiben hat Vorrang.

2
Mai
2006

Um Wege ging es

im heutigen Schulgottesdienst. Alle Kinder gingen mit ihren Religionslehrerinnen in die kleine evangelische Dorfkirche. Der Gottesdienst war gut vorbereitet. Alle Lieder hatten wir oft geübt, die Sprechspiele klappten gut und die gebastelten Füße mit netten Sprüchen für den weiteren Weg reichten auch für alle Schüler der vierten Klassen.
Doch da war noch etwas anderes.
In der letzten Woche wurde ein kleines Mädchen bei einem Autounfall so schwer verletzt, dass es bis gestern im Koma lag. Die Eltern hatten gestern die Geräte abschalten lassen und heute ist das kleine Mädchen gestorben.
Viele unserer Schulkinder kannten es persönlich. In einer Klasse wurde eine Kerze und ein Foto des Mädchens aufgestellt und alle beteten.
Auch in der Kirche schloss der Pastor das Kind mit in die Gebete ein. Das half den Kindern beim Verarbeiten ihrer Betroffenheit etwas.
Wie gut, dass wir die Möglichkeit zum Beten haben.
Und wie gut, dass dieser Gottesdienst gerade auf den heutigen Tag fiel.

Spannend

beginnt diese Woche mal wieder.
Gestern sehr spät kam noch ein Anruf meiner Mentorin. Sie musste in einer Nacht- und Nebelaktion noch nach Hamburg fahren, um ihrer Tochter zu helfen.
Nun kann es sein, dass ich heute allein mit allen Klasen bin.
Ich werde die Kinder, die ich nicht kenne, das sind zwei Klassen, dann einfach zum evangelischen Religionsunterricht schicken. So völlig anders als unserer ist der schließlich auch nicht.
So, nun brauche ich dringend noch einen Kaffee und dann geht es los...........
logo

mein Lebenspuzzle im Asyl

Herberge

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Zufallsbild

Uhr-KIF_2841

Aktuelle Beiträge

Herzlichen
Glückwunsch zur Oma und viel Spaß mit dem Enkelchen....
wandlerin - 9. Juli, 01:04
gratuliere !!!
Oma ist gut = Lichtgestalt Nicht erziehen müssen,...
tschapperl - 2. Juli, 09:53
Testbeitrag
Nach langer Zeit bin ich einmal wieder hier gelandet. Viel...
sandhexe - 30. Juni, 01:03
Ich wünsche dir ein tolles...
schlafmuetze - 8. Januar, 18:30
Hallo Sandhexe :-)
Ja so ist das. Das Leben geht immer weiter, ob es gepostet...
schlafmuetze - 30. Oktober, 20:40
es gibt mich noch
Per Zufall habe ich meinen Blog wiedergefunden. Inzwischen ...
sandhexe - 1. August, 02:56
Männer und Frauen passen...
Als sie erwartungsvoll mit kurz geschnittenen und gefärbten...
sandhexe - 2. Februar, 00:37
Ihr Kinderlein kommet...
Ich schreibe jetzt nicht, dass ich Behörden in Deutschland...
sandhexe - 22. Dezember, 00:22

Suche

 

Status

Online seit 7253 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 9. Juli, 01:04

Credits

Email

sandhexe at yahoo.de

RSS Box

Meine Kommentare

ein liebes Hallo
ich bin zufällig wiedereinmal hier gelandet und lasse...
steppenhund - 30. Juni, 01:09
Grüße
Liebe Schlafmütze, liebe Grüße lasse ich mal hier,...
schlafmuetze - 30. Juni, 01:05
war das vielleicht mehr...
war das vielleicht mehr eine Umleitung als eine eingleisige...
steppenhund - 4. März, 23:47
die Baustelle
des ewigen Verstehenkönnen.. Immer wollte ich alle...
rosmarin - 17. Januar, 00:40
lassen wir es einfach...
... das neue Jahr. Es lässt sich eh nicht aufhalten. Auch...
rosmarin - 28. Dezember, 12:40
ich wünsche euch
dass ihr ein schönes Fest hattet und schicke liebe...
rosmarin - 27. Dezember, 23:25
und wie sie geknallt...
und wie sie geknallt haben - die Korken
sandhexe - 30. November, 02:36
Also... als ich 50 wurde,...
Also... als ich 50 wurde, habe ich in Bett noch vor...
tschapperl - 30. November, 02:35

Glaube Hoffnung Liebe
Lieder und Gebete
Mein Fernstudium
Puzzleteile
Weihnachtsgedanken
zeitlos
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren