Wir begrüßen ihn gleich mit den ersten gegrillten Käsebratwürstchen in diesem Jahr. Einen Einbecker Maibock haben wir für jeden auch schon gekühlt.
Nachher machen wir einen Spaziergang um den Mai auch in der Natur zu begrüßen und gehen dann zu Freunden zum Kaffeetrinken.
Etwas traurig hat mich eben das Kurztelefonat mit Maik gemacht. Zwar konnte er besser sprechen heute, aber er ist doch ziemlich deprimiert. Auf meine Frage, ob es ihm nun in dem Dreibettzimmer gut gefällt, antwortete er mir, es sei, als ob er allein liege. Seiner Meinung nach liegt er in einem Sterbezimmer.
Auch meine Mutter war im Krankenhaus einmal so untergebracht, weil sie keine Behandlung brauchte, sondern sich nur erholen sollte....
Damals haben meine Schwester und ich uns auf der Station beschwert und veranlasst, dass sie in ein anderes Zimmer verlegt wurde. Morgen fährt Maiks Mutter ihn einmal besuchen ( das ist für sie eine Tagesreise), ich hoffe, sie und ihr Begleiter können etwas ausrichten. Vielleicht sieht aber auch nur alles so schlimm aus, weil Maik starke Medikamente bekommt.
Jedes Jahr gehörte der Tanz in den Mai zu meinem Leben als ich jünger war. Damals hatten wir zwei Tage damit zu tun. Am ersten Tag wurde aufgebaut, am Abend gefeiert und am nächsten Tag trafen wir uns alle wieder zum Aufräumen und tranken den einen oder anderen Rest noch aus.
Schön war es. Heute tanzt meine Tochter mit den Sprösslingen der anderen Tänzer von damals in demselben Pfarrheim in den Mai, während ich auf der Couch sitze und ein Glas Rotwein trinke.
Auch das ist schön.
sandhexe - 30. April, 23:04
sandhexe - 30. April, 13:07
trifft man oft finstere Gestalten.
So ging es auch Franzl und mir, als wir gegen Mitternacht gestern vom Geburtstag zurück fuhren. Eine Gruppe Jugendlicher empfing uns mit dem Hitlergruß und hatte auch sonst nur Gesprächsthemen drauf, bei denen einem schlecht werden konnte.
Schnell kommt man dann darauf zu denken, das ist also unsere Zukunft, oder so ist die Jugend von heute.
Mir fallen bei dieser Gelegenheit immer meine Töchter und deren Freundeskreise ein. Dann weiß ich ganz schnell, diese Gestalten hier im Bus, das ist zum Glück ein ganz kleiner Teil der Menschheit. Es gibt auch in Zukunft Menschen, die der Welt gut tun
sandhexe - 29. April, 19:55
Dieser Tag ist ein festlicher Höhepunkt im Leben eines Kindes. Doch was wird häufig daraus gemacht?
Viele Mädchen werden in Minibrautkleidern versteckt und auch noch geschminkt. Das Kind selbst gibt es dann nicht mehr. Es wandelt als Modellkleid durch die Gegend..
Nachdem die Kinder in der Kirche den Hürdenlauf in neuen Schuhen mit glatter Sohle und viel zu langen Kleidern überstanden haben, geht die weltliche Feier oft an ihnen vorbei.
Sie sitzen oft als Dekoration am Tisch mit vielen Erwachsenen sehen dabei zu, wie die anderen ihren Tag feiern.
Da fließt Alkohol in Mengen, da gibt es die auserlesensten Speisen und die langweiligsten Gespräche.
Ich sage nicht, dass es überall so ist, aber sehr häufig habe ich solche Feiern von betroffenen Kindern geschildert bekommen.
Es geht aber auch anders:
Das Kommunionkind ist Hauptperson und darf ruhig Mitspracherecht bei der Auswahl des Essens haben. Auch sollte man Aktionen einplanen, die dem Kind Freude bereiten. Und muss wirklich nach dem Mittagessen bereits die erste Schnapsflasche leer sein?
Es ist hilfreich für diesen Tag jemanden zu bestimmen, der sich ausschließlich um das Kind kümmert. Als Mutter und Gastgeberin hat man selbst nicht immer Zeit, wenn das Kind jemanden braucht.
Auch die Tischdekoration darf ruhig kindgemäß sein.
Es soll doch ein Tag werden, an dem die Hauptperson sich wohlfühlt und wie oft kommen Kinder gerade an diesem Tag zu kurz, weil sie beim Mitfeiern nur geduldet werden.
sandhexe - 28. April, 15:53
Scheinbar ist die Sonne eine Langschläferin wie ich. Inzwischen ist es warm und sonnig hier bei uns geworden.
Heute in der Schule war bei den Kindern der dritten Klasse ihre Erstkommunion das Thema Nummer eins. Am Sonntag ist es für sie soweit. Dazu habe ich nachher noch mehr zu sagen.
Zunächst gibt es Pellkartoffeln mit Quark. Darauf konnte ich heute und wir hatten dieses Essen auch schon länger nicht mehr.
Vielleicht eignet sich einer der nächsten Tage zum Grillen. Ich habe vorsichtshalber beim Aldi die guten Eisenacher Bratwürste gekauft.
sandhexe - 28. April, 13:53
Es ist wunderschön, wenn man morgens von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wird. Sofort geht man hocherfreut dem neuen Tag entgegen. Alles sieht so einfach aus in diesem warmen Licht. Die Vögel singen schöner als jeder Sänger im Radio, die Natur hat in den schönsten Farben ein prächtiges Bild direkt vor dem Fenster ausgebreitet. Man steht auf, staunt und dankt.....
Heute ist es anders.
Grau grinst der Tag mich an. Die Vögel sind nicht zu hören und die Farben des Frühlings hat das Grau fast ganz verschluckt.
Und doch muss ich aufstehen. Immerhin ist heute Freitag und ich ahne die Sonne hinter den Wolken und ich überhöre die Regen- und Gewittervorhersagen im Wetterbericht.
Es tut mir leid, dass ich Franzl vorhin in der Küche den Gutenmorgengruß nur entgegengebrummt habe. Ich bin kein Morgenmensch. Er kennt mich und weiß das.
Ich gehe gespannt diesem beginnenden Tag entgegen, der mich als nächstes gleich in die Schule führt.
sandhexe - 28. April, 07:01
Heute ist der Geburtstag von A. Er ist ein Freund von Franzl und mir und das kam so.
Es war ein Jugendgottesdienst in unserer Gemeinde. Die Jugendschola sang moderne Lieder und meditative Texte brachten alle Anwesenden zum Nachdenken.
In einer stillen Minute machte es plötzlich "Platsch" und Franzl lag neben mir auf dem Boden. Ich bekam einen Schrecken, denn er hatte die Augen weit aufgerissen und lag bewußtlos da.
Eine anwesende Krankenschwester kam uns zu Hilfe. Sie beruhigte mich und erklärte mir, das mein Mann gleich wieder da sein würde.
Wir konnten ihn aus der Bank bringen.
Der Pfarrer verließ den Altar und kam zu uns Es war A. er war als Vertreter für unseren Pfarrer da an diesem Tage.
Unsere jüngste Tochter kniete brav als Ministrantin auf den Stufen und blickte sich nicht um. Erst als wir an ihr vorbei durch die Sakristeitür gingen, sah sie, dass ihr Vater der Grund der Aufregung war.
In der Sakristei warteten wir auf den Rettungswagen. Franzl war inzwischen wieder bei Bewusstsein. Ich beruhigte mich auch.
Die Sanitäter kamen mit der Bahre und trugen Franzl raus in den Wagen, der mit Blaulicht gekommen war. Eine Schar Kinder hatte sich draußen versammelt und sah enttäuscht auf den Kranken. " Der lebt ja noch....." hörte ich im Vorbeigehen.
Franzl wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und blieb dort zur Beobachtung.
Ich verbrachte den ganzen Sonntag auf einem Hocker neben der Liege sitzend, auf der mein Mann lag.
Ich versuchte ihn mit Scherzen aufzumuntern.
Am Abend sollte er mit seinem Chor eigentlich das Mozartrequiem singen deshalb sagte ich lachend zu ihm, dass er das nicht so wörtlich nehmen müsse.
Ich wartete also mehrere Stunden dort, ohne Geld, ohne Essen und Trinken.
Wo blieben nur Schwester Stefanie und Konsorten, die auf allen Fernsehkanälen stets so viel Zeit für wartende Angehörige hatten?
Irgendwann gegen Abend kam Franzl in sein Zimmer und eine meiner Töchter mit einer Scheibe Brot und einer Fahrkarte für mich.
A. erkundigte sich am folgenden Tag nach Franzl und wurde zu einem guten Freund unserer Familie.
Heute hat er Geburtstag und morgen wird gefeiert. Als Fußballbegeisterter wird er sich über unser Geschenk, eine Servierschale im Balldesign sicher freuen.
sandhexe - 27. April, 10:01
Die Vögel sangen wie immer. Die Bäume waren erfrischend grün. Die Sonne strahlte. Ich freute mich über mein Baby, das ich gerade aus der Intensivstation der Kinderklinik abgeholt hatte. Meine jüngste Tochter war gerade zehn Tage alt.
Doch der Schein trug. In der Nacht hatte sich in Tschernobyl eine Explosion ereignet, die als Supergau in die Geschichte eingehen sollte.
Ich erinnere mich gut an diesen Tag und meine Gedanken damals.
Auf was für einer Welt wird mein Baby da losgelassen? Das war meine Hauptsorge. Über uns schwebte die Wolke, die Krankheit und Tod mit sich brachte. Von nichts anderem wurde in Funk und Fernsehen geredet. Die Zeitungen waren voll davon und auch auf den Straßen und in den Geschäften hörte man nur die Angst der Leute sprechen.
Oft sah ich mein Baby an und hatte Furcht vor der Zukunft.
Wir haben es alle überlebt und damit leben gelernt. Längst sind die Pilzsucher wieder überall unterwegs und die deutschen Kernkraftwerke arbeiten nach wie vor........
sandhexe - 26. April, 09:54
Die Geschichte ist so spannend wie ein Krimi. Während die Musikwissenschaftlerin Janice Stockigt in der Sächsischen Landesbibliothek nach Noten des Komponisten Baldassare Galuppi sucht, findet sie eine festliche Vertonung des 110. Psalms, der mit den Worten "Dixit Dominus" beginnt.
Sie wird stutzig und merkt, dass diese Musik niemals von Galuppi stammen kann. Janice Stockigt wendet sich an den Vivaldi-Forscher Michael Talbot. Dieser erkennt sofort die Sensation Bei dem Werk handelt sich um den wichtigsten Vivaldi-Fund seit 75 Jahren.
Wie kam nun die Vivaldikomposition in die Galuppimappe? Die Dresdner Hofkapelle bestellte im Jahr 1754 eine Reihe Galuppinoten bei einem venezianischen Kopisten. Scheinbar hatte der jedoch nicht so viele Werke zum Abschreiben vorrätig wie gewünscht. So mischte er kurzerhand ein paar Vivaldinoten darunter.
sandhexe - 25. April, 19:29
Irgendwie bin ich immer etwas beunruhigt, wenn Polizeihubschrauber hier ihre Runden drehen. Heute habe ich schon den zweiten gesehen. Hoffentlich hängt alles nur mit dem Messeverkehr zusammen, denn im Moment findet die Hannovermesse statt. Trotzdem halte ich die Balkontür lieber geschlossen. Dabei haben wir schon fast Sommerwetter heute. Es ist so warm, dass ich beim Mittagessen mit meinen Töchtern draußen im T-Shirt saß. So kann es bleiben.
Gleich, wenn Franzl von seiner Betriebsratsitzung kommt, gönne ich mir noch einen Kaffee in der sonne.
Ich liebe diese Jahreszeit und alle Pollenallergiker tun mir wirklich leid.
sandhexe - 25. April, 16:23
Die Aktion, von der ich neulich geschrieben habe ist angelaufen.
Wer noch Interesse hat, darf sich gern daran beteiligen.
Einige Paten haben sich eingefunden. Um wen es dabei geht, ist sicherlich klar.
Unter meiner emailadresse kann man mehr erfahren, wenn man möchte:
die_ist_neu@yahoo.com
sandhexe - 25. April, 11:41
habe ich eben mit den Kindern der ersten Klasse gemacht. Wir haben auf dem Schulhof nach Dingen gesucht, die nicht von Menschen gemacht wurden. Mit Augen und Ohren sollten die Kinder auf die Suche gehen.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die schönsten Blüten, einige Stöcke, eine Handvoll Sand, Steine und einzelne Blumen lagen auf den Tischen in Klassenzimmer.
Einige Kinder berichteten noch von etwas, was sie gefunden, aber nicht mitnehmen konnten. Das waren die Sonne, ein schönes unbekanntes Geräusch, Vögel und Bienen.
Ich habe mich über die Begeisterung der Kinder gefreut. Ganz leise sind wir durch die Schulflure geschlichen und auch auf dem Schulhof haben sie sich alle Mühe gegeben um nicht laut zu sein. Ich hatte ihnen gesagt, dass wir auf Entdeckungsreise gehen wollen, ohne selbst entdeckt zu werden.
Nun, nach einem Päuschen auf der Terrasse mit einem guten Kaffee und umgeben von der blühenden Natur mit dem Gesang verschiedenster Vogelarten, nur unterbrochen von der lauten Stimme einer telefonierenden Nachbarin, geht es weiter.
sandhexe - 25. April, 10:10
Damals in Wien in der Wohnung meiner Schwiegereltern nach der Trauung aufgenommen.
sandhexe - 24. April, 13:39
sind Franzl und ich heute. Und wir haben vor weiter zu machen.
Heute vor 33 Jahren, nachdem Elisabeth aus Deutschland zu ihrem Franz nach Wien gereist war, fand die Traumhochzeit dieser beiden statt.
Ein gleichnamiges Paar hatte am selben Datum einige Jahrzehnte vorher und etwas spektakulärer dort geheiratet. Außer den Namen und der Heimatländer haben die Paare keinerlei Ähnlichkeiten.
Ach was war das damals für eine Zeit.....
Genau 4 Wochen zuvor war mein Vater gestorben und ich wollte die Hochzeit absagen. Zum Glück habe ich es nicht getan.
Wir haben in einem Standesamt in Brigittenau in Wien geheiratet. Franzl hätte damals gern ein Lied von den Rolling Stones zum Einzug gehört. Ich stellte mir auf einem Harmonium aber einen gespielten Hochzeitsmarsch romantischer vor und gewann. Heute hätte ich auch die Stones gewählt......
Danach galt für uns:
nach der Hochzeit ist vor der Hochzeit.
Die kirchliche Trauung folgte erst ein Jahr später in Hannover zusammen mit meiner Schwester und ihrem Verlobten.
Bis dahin ärgerte ich Franzl, indem ich ihm sagte " Wenn du nicht lieb zu mir bist, heírate ich dich nicht zu Ende...."
Eben haben wir zu Beginn dieses Tages mit zwei unserer Töchter wirklich noch eine Flasche roten Dornfelder Sekt getrunken.
Man muss die Feste feiern ehe sie fallen.....
sandhexe - 24. April, 01:16