18
Mai
2008

Eilmeldung

Es ist soweit!
Der Glühwein, den ich mir Anfang des letzten Winters gekauft hatte, für "wenn es mal kalt wird", wurde soeben geöffnet.
Nachdem Franzl und ich den Abend über beim Tatort gefroren hatten, wurde der Glühwein nun erhitzt und die Winterzeit bei uns ( hoffentlich nur für ganz kurz) eröffnet.

Meine Mama.....

Gut getan hat ihr der Kurzaufenthalt im Seniorenheim. Sie war unter Leuten in ihrem Alter und hat viel gesehen und neues gehört.
Nun ist sie zurück in ihren vier Wänden. Den Schwestern vom Pflegedienst sagte sie, das Heim könne sie jedem empfehlen, es sei sehr gut dort. Auf die Frage, ob sie denn schon daran gedacht hätte, dort für immer zu bleiben, wenn es doch so nett wäre, antwortete sie entsetzt " Ich??????? Nein - erst wenn ich mal alt bin"
Sie wird am 7. Juli ja erst 86 Jahre alt.........

17
Mai
2008

Livereportagen und Menschenwürde

Warum muss die ganze Welt live dabei sein, wenn die Not anderer Menschen entsteht? Da wundert sich eine Livereporterin, dass auch sie um ihr Leben laufen musste, als in China ein Damm zu brechen drohte. Sie wollte die Überlebenden des Erdbebens dort filmen. Ich kann auf solche Reportagen gern verzichten. Warum müssen weinende Mütter, Väter und Kinder gefilmt werden? Damit wir im Puschenkino, wo wir über das schreckliche Regenwetter, das uns ins Haus verbannt, schimpfen, uns gemütlich unter die Decke gekuschelt, Chips in den Mund werfend, sagen können „ Ach die armen Menschen“, ehe wir weiterzappen, um uns von dem Elend nicht den Abend verderben zu lassen?
Natürlich sollen diese Folgen der Naturkatastrophen ihren Platz in den Nachrichtensendungen haben, aber bitte menschenwürdig.

16
Mai
2008

Heute vor 57 Jahren

Am 16. Mai 1951 gaben meine Eltern sich in Hannover das Jawort. Es waren schwierige Zeiten damals. Meine Mutter, die mit ihrer Mutter, Tante und kleinem Bruder aus Schlesien geflüchtet war stand hier vor dem Nichts.
Mein Vater, dessen Eltern beide früh gestorben waren, wuchs allein mit seinen vier Geschwistern auf. Die beiden älteren Schwestern hatten die Elternrolle übernommen. Sie nahmen sich selbst zurück und sahen voller Stolz auf ihre Brüder, aus denen "etwas geworden ist", wie sie immer betonten.
Mein Vater, der in Hannover geboren und aufgewachsen ist, lernte zunächst bei einem jüdischen Rechtsanwalt. In der Nazizeit verlor er diese Stelle und wurde später als Soldat nach Russland geschickt. Die Zeit als Soldat fiel ihm besonders schwer und oft erzählte er mir, wie sehr er sich immer bemüht hätte, wenn es einmal wirklich zum Schiessen gekommen sei, daneben zu zielen.
Erhalten geblieben sind einige Briefe, die er an seine Geschwister in der Heimalt geschickt hat. Aus ihnen spricht sehr viel Gottvertrauen und Liebe zu den Schwestern und Brüdern in Hannover.
Meine Eltern lernten sich kennen und lieben. Es gab eine Verlobungsfeier vorweg, denn Feiern wurde in der Familie meines Vaters groß geschrieben. Und wie sie alle feiern konnten! Da wurde musiziert, gesungen und gelacht. Main Vater hatte sich das Spielen auf einigen Musikinstrumenten selbst beigebracht. Das waren Geige, Klavier, Orgel und verschiedene Flöten.
Bei dieser fröhlichen Gesellschaft machte es auch nichts, dass kaum Geld da war. Jeder Gast brachte etwas zu Essen mit und dann wurde nur noch gefeiert. Nach dem Krieg wurden viele Lehrer gesucht und mein Vater begann ein Schnellstudium. Er ging dann an eine Volksschule und wurde später unter anderem auch mein Religionslehrer in meinen ersten vier Schuljahren.
Ja, das ist nun alles schon eine halbe Ewigkeit her und meine Mutter sitzt an ihren Hochzeitstagen seit 35 Jahren schon allein mit ihren Erinnerungen.
Heute habe ich ihr Fisch gebraten, Salat dazu gemacht und zum Kaffee gab es Erdbeerkuchen. Ihre Lieblingsblumen bekommt sie zum Geburtstag. Sie mag Gladiolen so gern und die kann man erst im Jul kaufeni. Mein Vater hatte ihr jedes Jahr einen Strauss davon geschenkt. Seit er gestorben ist, habe ich das übernommen.

Nichtssagend

war der gestrige Tag, darum habe ich auch nichts dazu gesagt.
Heute nach dem Aufstehen mache ich mich wieder auf den Weg zu meiner Mutter und zu ihren Launen.
Das Leben hat Höhen und Tiefen. Die Kunst besteht darin, täglich herauszufinden, was besser ist.

14
Mai
2008

Kurzurlaub nähert sich dem Ende

Freitag geht meine Mutter in ihre Wohnung zurück. Damit bin ich auch täglich wieder dort.
Der Aufenthalt im Seniorenheim hat ihr gut getan. Auch wenn sie eine Angestellte ständig "Frau Kohl" ruft und diese nicht reagiert, weil sie schließlich "Strauss" heißt, kommt sie dort gut zurecht. Nun wird morgen gepackt und ich bin gespannt, was dann auf uns alle zukommt.
Sie erlebt mehr im Heim, aber das gibt sie nicht zu. Zu Hause lässt sie sich in ihren Sessel fallen und steht nur zum Essen und zu den Toilettengängen wieder auf. Im Seniorenheim gab es ab und zu mal das eine oder andere kleine Pläuschchen mit anderen Bewohnern. In ihrer Wohnung hat sie wieder nur Töchter um sich und die haben alle keine Ahnung, weil sie noch nicht alt genug sind.
Doch ich werde mit der Zeit nicht nur älter, sondern auch schlauer. Wenn Mutter sagt, „Mach das Licht an, wenn du mir aus der Zeitung vorliest“, tue ich das inzwischen auch.
Anfangs habe ich ihr erklärt, dass ich die Artikel auch ohne Licht lesen kann, daraufhin fing sie mit ihrem täglich wachsenden Selbstmitleid an und jammerte darüber, dass sie so vieles nicht mehr könne. Um dem aus dem Weg zu gehen, mache ich mir eben das Licht zum Lesen an, weil meine Mutter nicht mehr gut sieht..........

13
Mai
2008

Was in Kurorten anders ist

Dort kann man in den Restaurants Seniorenteller statt der sonst üblichen Kinderteller auf der Speisekarte finden.
Man muss auch etwas länger suchen, bis man endlich ein Lokal entdeckt hat, das nach 22 Uhr auch noch geöffnet ist.
Es gibt sogar koffeinfreien Espresso. Die Musik, die die Hotels im Hintergrund spielen, lockt auch keinen jungen Menschen in die Räumlichkeiten, die übrigens oft gemütlich, wie Omas gute Stube eingerichtet sind.
Beim Spaziergang durch die Stadt trifft man auch eher auf Rollatoren als auf Kinderwagen.
Spielplätze werden dort gar nicht oder gut verborgen angeboten. Dafür findet man überall nette Blumenrabatten mit ständig besetzten Bänken davor. Alles ist sauber, gut durchdacht und ordentlich gepflegt.
Nach 22 Uhr sind die Strassen auch bei herrlichem Sonnenwetter wie leergefegt.
Ich hoffe, ich bin alt genug für solche Orte, wenn ich mal eine Kur brauche.

12
Mai
2008

Die Pfingstsonne und das deutsche Requiem

Wir hier in Deutschland haben genug Sonne. Meine Nichte, die sich zur Zeit in den Flitterwochen auf Mallorca befindet, erlebt die Sonneninsel nur im Regen. So ist das manchmal - wir planen und dann kommt alles ganz anders.
Heute machen Franzl und ich noch einen kleinen Ausflug in die Nähe. Dort erleben wir unsere Tochter am Abend mit ihrem Chor. Das Deutsche Requiem von Brahms steht auf dem Programm. Wir freuen uns beide schon sehr darauf.
Vor einigen Jahren probte der Chor, in dem Franzl damals sang, ebenfalls dieses Stück. Am Morgen vor der Aufführung, brach mein Mann im Gottesdienst neben mir zusammen und kam sofort ins Krankenhaus statt auf die Bühne. Ich riet ihm dann später auf der Intensivstation, er solle doch das mit dem Requiem nicht so wörtlich nehmen.........
Nun kann er das Stück heute genießen. Unsere Tochter singt aus Papas Notenheft.
Ich sehe ihn schon in Gedanken neben mir mitsingen. Dann höre ich den Sopran meiner Tochter und den gedachten Bass vom Vater dazu.

11
Mai
2008

Ich brauche keinen Muttertag

Noch weniger brauche ich die diversen kleinen Werbegeschenke, die anlässlich dieses künstlichen Feiertages verschenkt werden.
Meine Tochter kam gestern mit einer hölzernen Spülbürste an, überreichte sie mir feierlich und erzählte, dass diese Küchenhilfen zum Muttertag im Einkaufszentrum verschenkt wurden.
Ich habe die Bürste dann mal in die Vase gestellt.
Früher, als die Kleinen mit Blumensträußchen ankamen, die so gerupft waren, meistens handelte es sich um Gänseblümchen, dass sie gerade in ein Schnapsglas passten, ja, da konnte ich diesem Tag der Mütter etwas abgewinnen. Heute muss ich nur an meine eigene Mutter denken, denn sie nähme mir übel, wenn ich das nicht täte.
Franzl und ich machen also nachher brav einen Spaziergang zum Seniorenheim und würden mit Mutter gern in die Sonne gehen. Am Telefon winkte sie allerdings eben schon ab und meinte, wir sollen erst mal kommen, dann sehen wir weiter..........
Ich bleibe dabei: ich brauche keinen Muttertag!
Passend zum Muttertag habe ich dieses Lied bei creature gefunden

10
Mai
2008

Humor

Einen guten Spruch habe ich vorhin im Radio gehört. Er dient als Werbung für ein Kabarett und lautet: Der deutsche Humor musste in den letzten 30 Jahren zwei harte Schicksalsschläge hinnehmen. Den Tod von Heinz Erhardt und die Geburt von Oliver Pocher!

Humor brauche ich heute auch. Meine Jüngste hat zur Geburtstagsparty geladen. Erwartet werden zwischen 20 und 30 Gäste, von denen zwölf hier auch übernachten. Ich wünsche ihnen schon mal viel Spaß auf dem sonnengetränkten Dachboden!
Während der Vorbereitungen des Festes schnitt ich mir vorhin in den Daumen und das Blut tropfte eine Weile auf den Boden, den ich gerade reinigte. Die Freundin meiner Tochter legte sich hin und wurde umsorgt. Sie kann kein Blut sehen - aber ich hatte die Wunde und die Schmerzen!
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