Manchmal ist das Leben wie ein schlechter Film.
Stundenlang habe ich versucht den Hausarzt meiner kranken Tochter zu erreichen. Ich konnte den Spruch auf dem Band schon mitsprechen " Bitte haben sie einen Augenblick Geduld, sie werden sofort mit einer Mitarbeiterin verbunden......" erklärte mir die Endlosschleife, die dann in ein Besetztzeichen überging. Das Ganze probierte ich solange, bis mir die Geduld fehlte. Franzl setzte sich ins Auto und fuhr in die Praxis. Er erzählte, dass seine Tochter über 39 Grad Fieber hätte und vor 14 Tagen schon in Behandlung gewesen sei. Daraufhin sagte die Arzthelferin, sie solle doch nach Silvester mal vorbeikommen......................................
Franzl traute seinen Ohren nicht und wiederholte die hohe Temperaturzahl. Nun darf sie schon morgen kommen.
Manchmal zweifele ich an den Kompetenzen meiner Mitmenschen!

Wenn das große Fest vorüber ist, sitze ich am liebsten einfach so in der Wohnung und tue fast nichts.
Lustlos ging ich vorhin zum Einkaufen und bekam schnell alles, was ich brauchte. Die frischen Produkte reichen leider nicht bis ins neue Jahr.
Meine Tochter ist gestern erst mitten in der Nacht an ihrem Ziel angekommen. Ein Selbstmörder hatte den Schienenverkehr lahmgelegt. Mit viel Glück hat sie in Würzburg dann noch die letzte S-Bahn erreicht. Sie wird heute nach einer viel zu kurzen Nacht auch einen harten Tag haben, da sie außerdem einen kranken Fuß hat.
Meine Jüngste liegt mit 39 Fieber hier und wir sind gerade auf der Suche nach einer geöffneten Arztpraxis.

war der Weihnachtsbraten. Wir haben den ersten Feiertag wunderschön familiär gefeiert.
Die Geschenke gab es diesmal erst am 25. Dezember. Unsere Töchter kamen am Heiligabend so spät hier an, dass nur noch Zeit für ein gemütliches Essen ( schlesische Weißwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln) und den Mettenbesuch war.
So konnten wir alles in Ruhe und feierlich genießen. Man muss auch mal mit Traditionen brechen.
Nun ist eine Tochter schon wieder auf dem Rückweg und die andere bringen wir gleich zum Bahnhof.
Es wird ein schmerzloser Abschied, denn zum Glück kommt sie am Samstag schon wieder und bleibt für eine ganze Woche hier.

ich wünsche allen, die hier absichtlich oder aus Versehen landen
den Frieden und die Freude des Weihnachtsfestes.

Der Weihnachtsbaum stand in seiner ganzen Pracht im Wohnzimmer. Gut, er war mal wieder viel größer und breiter ausgefallen, als ich gedacht hatte, aber nun stand er da und musste nur noch geschmückt werden.
Franzl stieg in den Keller hinab und holte den Koffer mit den Kugeln und sonstigem weihnachtlichem Zubehör. Ganz oben lag ein Zettel. Darauf stand:
Im Kalender am 24. 12. steht, wo das hässliche grüne Ding ( so nennen wir unseren Tannenbaumständer frei nach einem wundervollen Kinder-Hundeweihnachtsbuch) und die Lichterkette sich befinden. Viel Spaß beim Schmücken.
Das war meine Idee beim Abschmücken des letzten Baumes. Sie war sehr gut durchdacht. Leider wusste ich damals noch nicht, dass wir unser Wohnzimmer komplett umräumen würden. Nun stand die Frage im Raum: wo ist der Kalender?
Während ich den Kalender suchte, gab ich Franzl Tipps, für Orte, an denen er die Lichterkette finden könnte.
Wir wurden beide fündig und der Baum ist fertig dekoriert.
Weihnachten ist und bleibt aufregend.
Nun sind auch die Geschenke verpackt. Beim letzten Band gab die Schere ihren Geist auf.
Morgen passiert der Rest und dann wird nur noch frohlockt.......

... wäre manches ähnlich wie damals, manches aber wäre völlig anders.
Eine Herberge bekäme das obdachlose ausländische Ehepaar sicher auch heute nicht.
Wahrscheinlich würde die Familie auch noch aus dem Stall vertrieben werden.
Die Hirten könnten die Ankündigung der Engel nicht hören, da sie mit Sicherheit die Stöpsel ihres Walkmanns im Ohr hätten.
Der Stern über der Krippe könnte mit dem Flimmern der künstlichen Lichter nicht mithalten und würde schlichtweg einfach übersehen.
Wahrscheinlich wären aber Sensationsreporter unterwegs, die der Mutter Unmengen von Geld für die Rechte an der Lebensgeschichte ihres Kindes versprechen würden.
Das Neue Testament exklusiv in der großen deutschen Blödzeitung und die Filmrechte bei einem primitiven Privatsender – das wäre nicht völlig undenkbar für unsere Zeit.
Es ist schon gut so, dass diese Geburt vor über 2000 Jahren stattgefunden hat!

Alles ist weiß draußen! Es ist einfach herrlich. Es war das passende Wetter zum Tannenbaumkaufen. Stundenlang suchten unsere Jüngste, Franzl und ich nach DEM Weihnachtsbaum.
Die Ansprüche fallen immer mit zunehmendem Zeitaufwand. Zwischen den Tannen spielen sich oft lustige Szenen ab.
So rief plötzlich ein junger Mann " Ich habe unseren Traumbaum gefunden" Meine Tochter kam hinter dem nächsten Nadelbaum hervor und sagte " Gut, den nehmen wir" der Mann schaute sich um, grinste und antwortete meiner Tochter "Vorsicht, wir haben einen Hund dabei..."
Ach es ist immer wieder ein Erlebnis das ganz einfach dazugehört. Unsere Tochter will im nächsten Jahr unbedingt einen Notizblock mitnehmen um sich die lustigsten Bemerkungen aufzuschreiben.
Am Ende findet immer jeder seinen Baum und es gilbt dann noch einen Glühwein dazu. Wir standen da mit unseren Tassen und es schneite von den Bäumen. Der Himmel war hellblau, die Äcker weiß und auch die Bäume waren dick bepudert. Im Hintergrund läutete eine Kirchenglocke, da vergisst man die halberfrorenen Füße ganz schnell.
Nun spielen sie im Radio "White Christmas" und bald ist es soweit.............

Gerade kommen Franzl und ich vom Weihnachtsmarktbummel zurück. Es war richtig schön. Feuerzangenbowle, Champignons und Schupfnudeln haben wir uns schmecken lassen. Wie es sich für einen solchen Abend gehört, schneit es nun ganz sacht hier. Alles ist schon mit leichtem Puderschnee überzogen. Wer hätte das gedacht?
Nun fehlt mir zu meinem Glück noch ein guter schmalziger Film. Was könnte da passender sein als der kleine Lord?
Und morgen suchen wir unseren diesjährigen Weihnachtsbaum aus. Ach, langsam macht Weihnachten Spaß!

Die Meldung des Radiosprechers vom NDR ließ mich sofort ans Fenster laufen, doch noch ist kein Schneefall zu sehen. Einige Autos mit weißer Haube sind allerdings auf den Straßen unterwegs. Ich trinke mal einen Kaffee und dann sehe ich weiter.
Auch der Großeinkauf der gesamten deutschen Bevölkerung in Verbindung mit dramatischen Szenen zwischen Fleischtheke und Kassenschlange wird im Radio angekündigt. " Wir beginnen den heutigen Wettlauf mit den Einkaufswagen mit dem Schlachtfuf: In die Hacken! In die Hacken! In die Hacken!"
Es verspricht ein aufregender Tag zu werden. Dann mal los.........

Einiges habe ich heute getan. Die ersten Kekse füllen meine Weihnachtsdose, die letzten Geschenke habe ich erstanden und Wäsche habe ich auch gewaschen.
Meine To-do-Liste wird immer kürzer und ich dadurch immer ruhiger. Morgen möchte ich zum Weihnachtsmarkt und die glühweinträchtige Luft einatmen.
Für unser Weihnachtsessen müssen wir vielleicht umdisponieren. Es gibt scheinbar keine Puten mehr. Nun ist es seit Jahren so, dass sich unsere Familie in Putenliebhaber und Gänsemöger teilt. Sollten in diesem Jahr etwa die Gänseesser gewinnen? Mir sind diese Vögel zu fett - doch wenn es nicht anders geht, die Sauce schmeckt ja zusammen mit dem Rotkohl und den Klößen.......
Gerade habe ich im Wetterbericht die vage Vermutung gehört, dass es morgen eventuell Schnee geben wird. Ach, das wäre der Gipfel des Weihnachtsmarktbesuches.
Allerdings verzichte ich auf einen weißen Heiligen Abend, denn zwei unserer Töchter sind dann im Auto quer durch Deutschland unterwegs zu uns.
In der Nacht dürfen sie dann fallen, die weißen Flocken.
Was in unseren Köpfen nicht alles zu einem gelungenen Fest dazugehört. Dabei ist doch wirklich nur eines wichtig: eine Familienfeier, zu der jeder gern kommt und bei der man wieder neu feststellen kann, wie sehr man sich gegenseitig mag. Gibt es ein größeres und schöneres Geschenk?

Inzwischen laufen auch hier die Planungen etwas konkreter. Ein Baum muss noch her. Traditionell wird er vom Herrn des Hauses selbst geschlagen und von uns Frauen ausgesucht. Am Samstag machen wir uns auf die Suche. Einmal möchte ich auch gern auf dem hannöverschen Weihnachtsmarkt einen Glühwein schlürfen. Da sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass ich die Tassen mit Städtenamen sammle, treffen sie vermehrt aus den verschiedensten Orten hier ein. Ich habe schon eine große Sammlung im Regal - mal sehen, ob ich noch die eine oder andere hinzufügen kann.
Und dann möchte ich doch noch einige Kekse backen. Meine Familie wünscht sich "Linzer Augen". Allerdings habe ich festgestellt, dass es auch ohne selbstgebackene Kekse Weihnachten wird, also passiert hier in diesem Jahr alles ohne Stress.
Ein dreistündiger Einkaufsbummel hat mich heute wieder auf die Couch gezwungen, aber nun bin ich wieder fit und schaffe auch den Rest noch.