Heute nachmittag, als ich an meinen Tabellen saß und schwitzte, hörte ich plötzlich einzelne Satzbrocken wie " Vogel vom Himmel gefallen" " ans Fenster geflogen" " Feuerwehr rufen".
Das machte mich dann doch neugierig und ich verließ kurzfristig meinen Arbeitsplatz.
Da saß ein benommener hübscher Singvogel, ich kenne mich in den Arten leider nicht gut aus, unterhalb unseres Wohnzimmerfensters auf der Erde. Franzl erzählte mir, dass er gegen die Scheibe geflogen sei und danach unten gelegen hätte, mit den Füßen nach oben. Nach einer Weile hatte der kleine Kerl sich dann berappelt und saß nun regungslos da. Erschrocken sah er nach oben, wenn meine Tochter an der Treppe stand. Sie wollte aufpassen, dass er keiner der Nachbarskatzen zum Opfer fiel.
Eine ganze Zeit später, nachdem der arme Piepmatz inzwischen voller Schnee war, bastelte sie ihm eine Behausung aus Pappe, in die er sich verkriechen sollte. Doch das war dann zuviel für den Vogel. Er sah meine Tochter kurz an und flog auf den nächsten Baum, auf dem er für eine Weile sitzen blieb. Nun wussten wir ihn in Sicherheit und auch, dass er wirklich nur vom Zusammenstoß mit der Scheibe benommen war.
Die Feuerwehr brauchte nicht zu kommen.
sandhexe - 11. März, 18:27
Während draußen wieder alles weiß ist und es ohne Ende schneit, werde ich den heutigen so wie den morgigen Tag am Schreibtisch verbringen müssen.
Meine Stunden für Dienstag stehen und ich bin auch zufrieden damit. Nun kommt die Arbeit, die ich weniger mag. Ich muss alles in Tabellen stecken. Schriftliche Erklärungen über Didaktik, Methoden, Lehrplanbezug usw gehören auch dazu.
Ich liebe es zu unterrichten, aber dieser Tabellenkram ist wirklich nichts für mich......
Gerade fährt mal wieder ein Rettungswagen durch unsere Straße. Dabei fällt mir meine kranke Mentorin wieder ein, die am Dienstag nicht dabeisein kann.
Das bedeutet für mich, dass ich irgendwie an einen Schlüssel für den Klassenraum kommen muss. Sie hat ihren noch nie aus der Hand gegeben, erklärte sie mir am Telefon. Ich komme also erst in das Zimmer, wenn ich eine andere Kollegin erwischt habe, die mir dann hoffentlich freundlicherweise aufschließt. Dann kann ich nur hoffen, dass die Tische so stehen, wie ich sie brauche. Wenn das nicht der Fall sein sollte, käme ich ganz schön ins Schwitzen. Das sei alles Schulalltag, sagte meine Mentorin.
Das mag ja auch zutreffen, aber für mich ist dieser Unterrichtsbesuch alles andere als Alltag.....
Für Kaffee, Saft und Kekse hätte ich auch noch zu sorgen, erfuhr ich so nebenbei. Die Rolle meiner Mentorin übernimmt dann während des Unterrichts die Rektorin.
Es wird alles immer komplizierter und ich werde dadurch nicht ruhiger.
Nun aber ran an die Tabellen!
sandhexe - 11. März, 11:22