Man muss sie einfach mögen, die Ösis. Eben rief ein ehemaliger Klassenkamerad von Franzl an. Er wollte mal wieder den Kontakt aufnehmen. Er solle es nach 21 Uhr noch einmal versuchen, schlug ich ihm vor. Der Herr wunderte sich, dass er so spät hier noch anrufen kann. In Wien werden vielleicht die Bürgersteige dann schon hochgeklappt, dachte ich mir.
Dann fragte er, ob mein Mann über das Internet zu erreichen wäre. Ich diktierte ihm die Emailadresse. Meine Güte, so viele Wiederholungen, wie ich dabei gehört habe, gibt es selbst im Fernsehen nicht! Als ich ihm das @ ansagte, wusste er damit nichts anzufangen. " Meinen sie den Klammeraffen?" Wollte er wissen.
Ach sie sind wirklich zum Knuddeln, die Österreicher.

Der 71-jährige Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat seinen Rücktritt angekündigt. Der Grund ist eine lebensbedrohende Krankheit. Bischof von Mainz bleibt er allerdings weiterhin.
Schade, der Mann war sehr wichtig für die Vermittlung zwischen Rom und Deutschland. Er war ein guter Brückenbauer. Hoffentlich findet sich wieder ein Kardinal, der nicht immer zu allem was aus dem Vatikan kommt sofort "Ja und Amen" sagt.

Das Unwort des Jahres ist "Herdprämie". Diese Wahl finde ich völlig richtig. Eltern, die es wichtig finden, eine Zeitlang bei ihrem Kind zu sein um für die positive Entwicklung Weichenstellung zu geben, werden durch solche Ausdrücke diskriminiert. Doch gerade die Kinder dieser Eltern sind es vielleicht, die keine noch so harte Jugendstrafe brauchen um zu erkennen, welches ihr Weg durch das Leben ist.
Sicher gibt es auch unter den Eltern, die bei ihrem Kind bleiben statt zur Arbeit zu gehen, schwarze Schafe. Doch wer sich für sein Kind entscheidet, sollte ernst genommen werden.
Insofern wurde das Wort Herdprämie völlig zu recht als Unwort gewählt.
Ich fand es wichtig für meine Kinder da zu sein und habe es nie bereut. Natürlich würde es uns finanziell besser gehen, wenn ich mitverdient hätte. Doch wenn ich mir anschaue, was aus unseren Töchtern geworden ist, bin ich stolz und zufrieden. Ich möchte es nicht missen, die ersten Sprech-, Geh- und Malversuche live miterlebt zu haben.