Früher war nicht alles besser
Heute hatten die Kinder meiner Kommuniongruppe ihre erste Beichte. Aufgeregt waren sie und so still, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Doch der Raum, in dem wir sie empfingen, war schön vorbereitet und einige Dinge zur Beschäftigung lagen bereit. Die Kinder gingen dann immer zu dritt mit mir in die Kirche. Unser Pfarrer hielt mit jedem ein Beichtgespräch. Niemand musste in den dunklen Beichtstuhl gehen. Jedes Kind hatte einen großen schweren Stein mit aus dem Raum genommen. Den legten sie als Zeichen für alles, was sie belastet in einen Korb neben ihren Stuhl. Nach dem Gespräch mit dem Priester bekamen sie dann einen Edelstein als Zeichen dafür, dass sie nun ganz neu und rein sind.
Strahlend kamen die Jungen und Mädchen nacheinander in den Raum zu den anderen zurück.
Als alle wieder da waren, feierten wir ein kleines Fest. Dazu hatte ich Muffins gebacken.
Froh gingen später alle zu ihren Eltern.
Wie anders war das bei mir damals!
Mit etwa 30 anderen Kindern wartete ich in der Kirche, bis ich an der Reihe war und in den dunklen unheimlichen Beichtstuhl gehen musste. Damals lernte ich von ein paar Jungen das Kartenmischen in der langen Wartezeit, das lenkte mich etwas von meinen Ängsten ab.
Dann sagte der Pastor am Ende der Beichte, ich solle zur Buße zwei Vaterunser beten.
Weinend ging ich nach Hause.
Mein Vater kam erschrocken an die Tür und fragte mich was denn los sei. Meinen Geschwistern hatte er erklärt, dass ihre große Schwester gleich strahlend zur Tür herein kommen würde - ich glaube, sie erwarteten eine Heilige. Und dann kam ich mit hängendem Kopf und tränenüberströmtem Gesicht.
Ich klagte meinem Vater mein ganzes Leid. Der Pastor hatte gesagt, ich solle zwei Vaterunser beten und ich kannte doch nur eins!!!!!
Mein Vater war erleichtert, hätte fast laut losgelacht, nahm mich aber in den Arm und versicherte mir, dass er auch nur eins kannte. Ich war froh, er war schließlich Religionslehrer und musste das wissen.
Es gab dann doch noch eine kleine Feier mit Torte und Kakao.
Strahlend kamen die Jungen und Mädchen nacheinander in den Raum zu den anderen zurück.
Als alle wieder da waren, feierten wir ein kleines Fest. Dazu hatte ich Muffins gebacken.
Froh gingen später alle zu ihren Eltern.
Wie anders war das bei mir damals!
Mit etwa 30 anderen Kindern wartete ich in der Kirche, bis ich an der Reihe war und in den dunklen unheimlichen Beichtstuhl gehen musste. Damals lernte ich von ein paar Jungen das Kartenmischen in der langen Wartezeit, das lenkte mich etwas von meinen Ängsten ab.
Dann sagte der Pastor am Ende der Beichte, ich solle zur Buße zwei Vaterunser beten.
Weinend ging ich nach Hause.
Mein Vater kam erschrocken an die Tür und fragte mich was denn los sei. Meinen Geschwistern hatte er erklärt, dass ihre große Schwester gleich strahlend zur Tür herein kommen würde - ich glaube, sie erwarteten eine Heilige. Und dann kam ich mit hängendem Kopf und tränenüberströmtem Gesicht.
Ich klagte meinem Vater mein ganzes Leid. Der Pastor hatte gesagt, ich solle zwei Vaterunser beten und ich kannte doch nur eins!!!!!
Mein Vater war erleichtert, hätte fast laut losgelacht, nahm mich aber in den Arm und versicherte mir, dass er auch nur eins kannte. Ich war froh, er war schließlich Religionslehrer und musste das wissen.
Es gab dann doch noch eine kleine Feier mit Torte und Kakao.
sandhexe - 23. Februar, 17:42
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Nachtblau - 23. Februar, 18:03
Unsere Erstbeichte damals war totaler Quatsch. Bei mir kam so das Übliche wie nicht Zimmer aufräumen und so, das hat dem Pfarrer aber nicht gelangt, und er hat gemeint, ich könnte ja auch beichten, dass ich nicht jeden Sonntag in die Kirche geh und so einen Käse.
sandhexe - 23. Februar, 18:05
Ja, mit der Beichte wurde schon viel Kaputt gemacht..........
Unsere kinder sollten heute eine Sache nennen, die sie besser machen möchten. Wir nannten das Ganze auch nicht Beichte, sondern Fest der Versöhnung.
Unsere kinder sollten heute eine Sache nennen, die sie besser machen möchten. Wir nannten das Ganze auch nicht Beichte, sondern Fest der Versöhnung.
Nachtblau - 23. Februar, 18:10
Ja, so klingt das Ganze auch für die Kinder sinnvoller :)
tschapperl - 24. Februar, 12:27
Stimmungsmäßiig erinnert mich deine Zeilen an längst vergangene Tage, die dunkle Kirche, das kleine Festerchen mit den Gittern, wenn man dann einmal dran war.
rpk - 24. Februar, 12:38
...ganz recht, beichte und exorzismus, die letzten relikte des finsteren mittelalters ueberleben.....
...........die letzten relikte, um willfaehrige suender kleinzuhalten.
...........die letzten relikte, um willfaehrige suender kleinzuhalten.
sandhexe - 24. Februar, 15:53
@ tschapperl, gut dass diese Zeiten vorbei sind :-)
@ rpk gerade die Beichte und die damit verbundene Vergebung ist das befreiende in meiner Kirche
@ rpk gerade die Beichte und die damit verbundene Vergebung ist das befreiende in meiner Kirche
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