Ich bin aus der Kirche gegangen
Jawohl, heute ist mir der Kragen geplatzt! Ich kann vieles in einer Predigt an verkrampften Ansichten eines verschrobenen Pfarrers aussitzen und im Stillen grummeln, aber heute ging er zu weit.
Ein alter Herr, der unseren Pfarrer zur Zeit vertritt, erzählte während des Gottesdienstes mit verklärtem Lächeln und theatralischer Stimme betont oft von Gott, der die Liebe ist und ALLE Menschen liebt und von Jesus, der als Friedensstifter auf die Welt gekommen war und uns in seine Nachfolge berufen hat.
Dann begann er zu predigen. Der Rosenkranz sollte wohl sein Thema sein. In diesen Kranz hinein hatte er aber so viel Hass und Angst gepackt, dass ich seine Worte unzumutbar fand. Da war die Rede von der türkischen und muslimischen Gefahr und dass bald der Halbmond statt des Kreuzes über dem christlichen Abendland stehen könne.......
Papst Pius V. hatte das Fest der Rosenkranzkönigin Maria als Dank an eine gewonnene Schlacht der christlichen Flotte über die islamische eingesetzt (die Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 ). Das war der Anfang der Predigt. Da stellten sich mir bereits die Nackenhaare auf. Einige Sätze später verließen Franzl und ich das Gotteshaus.
Irgendwie hatte der Mann da vorn etwas nicht verstanden glaube ich. Der Rosenkranz ist eine Hilfe zu einem meditativen Gebet und keine Waffe! Wollte man ihn als Waffe missbrauchen, müsste man schon zu den ganz großen mit den dicken Holzperlen greifen und diese dem Gegner um die Ohren hauen.......
Im übrigen kennt der Islam auch den Rosenkranz, nur in etwas anderer Form.
Ich glaube, der Friedensstifter Jesus hätte heute in diesem Gottesdienst mächtig mit der Faust auf den Altar geschlagen und eine Tempelreinigung vorgenommen.
Da entschuldigt sich der Papst für etwas, was vorsätzlich missverstanden wurde und so ein kleiner dahergelaufener Dorfpfarrer baut Mauern zwischen Religionen auf. Scheinbar können einige Deutsche nicht ohne Mauer leben.
Ich frage mich noch immer, was er mit christlichem Abendland meinte. Da sind die Parteien, die das große C im Namen führen - ja aber christliche Parteien regieren für mich anders.
Wenn wir Christen solche Angst vor dem Islam haben müssen, dann kann es um unseren Glauben nicht gut bestellt sein. Mein Glaube ist fest, stark und ökumenisch. Ich bin und bleibe römisch katholisch, auch wenn ich vieles an unserer Kirche auszusetzen habe. Ich akzeptiere aber auch alle Andersgläubigen und bin für ein offenes Miteinander der Religionen.
Ein alter Herr, der unseren Pfarrer zur Zeit vertritt, erzählte während des Gottesdienstes mit verklärtem Lächeln und theatralischer Stimme betont oft von Gott, der die Liebe ist und ALLE Menschen liebt und von Jesus, der als Friedensstifter auf die Welt gekommen war und uns in seine Nachfolge berufen hat.
Dann begann er zu predigen. Der Rosenkranz sollte wohl sein Thema sein. In diesen Kranz hinein hatte er aber so viel Hass und Angst gepackt, dass ich seine Worte unzumutbar fand. Da war die Rede von der türkischen und muslimischen Gefahr und dass bald der Halbmond statt des Kreuzes über dem christlichen Abendland stehen könne.......
Papst Pius V. hatte das Fest der Rosenkranzkönigin Maria als Dank an eine gewonnene Schlacht der christlichen Flotte über die islamische eingesetzt (die Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571 ). Das war der Anfang der Predigt. Da stellten sich mir bereits die Nackenhaare auf. Einige Sätze später verließen Franzl und ich das Gotteshaus.
Irgendwie hatte der Mann da vorn etwas nicht verstanden glaube ich. Der Rosenkranz ist eine Hilfe zu einem meditativen Gebet und keine Waffe! Wollte man ihn als Waffe missbrauchen, müsste man schon zu den ganz großen mit den dicken Holzperlen greifen und diese dem Gegner um die Ohren hauen.......
Im übrigen kennt der Islam auch den Rosenkranz, nur in etwas anderer Form.
Ich glaube, der Friedensstifter Jesus hätte heute in diesem Gottesdienst mächtig mit der Faust auf den Altar geschlagen und eine Tempelreinigung vorgenommen.
Da entschuldigt sich der Papst für etwas, was vorsätzlich missverstanden wurde und so ein kleiner dahergelaufener Dorfpfarrer baut Mauern zwischen Religionen auf. Scheinbar können einige Deutsche nicht ohne Mauer leben.
Ich frage mich noch immer, was er mit christlichem Abendland meinte. Da sind die Parteien, die das große C im Namen führen - ja aber christliche Parteien regieren für mich anders.
Wenn wir Christen solche Angst vor dem Islam haben müssen, dann kann es um unseren Glauben nicht gut bestellt sein. Mein Glaube ist fest, stark und ökumenisch. Ich bin und bleibe römisch katholisch, auch wenn ich vieles an unserer Kirche auszusetzen habe. Ich akzeptiere aber auch alle Andersgläubigen und bin für ein offenes Miteinander der Religionen.
sandhexe - 8. Oktober, 13:43
11 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
elsa_fin - 8. Oktober, 15:45
klasse
geschrieben. gruß elsa.
sandhexe - 9. Oktober, 00:03
Danke und Gruß zurück :-)
toffel - 8. Oktober, 22:19
Da hat der Pfarrer aber gewaltig danebengegriffen. Ich selbst gehöre keiner Religion an, aber ich achte alle Religionen. Es kommt doch auf das menschliche Miteinander an, unabhängig von der Religion.
Viele Grüße, Hans
Viele Grüße, Hans
Windrider - 9. Oktober, 11:31
Hallo liebe Lizz,
leider sind genau solche Pfarrer mit einer der Gründe, warum ich schon im zarten Alter von siebzehn die Kirche verlassen habe und es auch nie "bereut" habe, eher im Gegenteil. Für mich ist diese Kirche ein altertümliches Relikt, der ich jedenfalls nicht angehören möchte. Aber wenn sich weiterhin Pfarrer so "aufführen", dann kann es irgendwann mal gut sein, dass noch ein paar Schäfchen mehr "aufwachen" und dieser ignoranten Kirche den Rücken kehren. Das würde mich jedenfalls nicht wundern.
lieben Gruß Windrider
lieben Gruß Windrider
sandhexe - 9. Oktober, 12:30
Ich sehe mich als Teil dieser Kirche. Die Kirche an sich ist nicht das Problem. Aber hier wie überall "menschelt" es eben und das führt oft zu großen Fehlern. Ich kann meiner Kirche aber mehr helfen, wenn ich dabei bleibe.
Liebe Grüße zurück
Liebe Grüße zurück
luuna55 - 10. Oktober, 09:03
Du hast mir aus der Seele gesprochen, vielen Dank, das tut gut, aber was genau können wir gegen diese* Gottesvertreter* denn tun, sie glauben doch alle Rechte dieser Welt zu besitzen. ????
Lieben Gruss luuna55
Lieben Gruss luuna55
sandhexe - 10. Oktober, 10:09
Hallo luuna,
Ich denke, dass es zum Glück nur ganz weinige Pfarrer mit solch überholten Ansichten gibt.
Wenn wir in unserer Umgebung zeigen, dass wir mit allen Religionen gut zusammenleben können, haben wir doch mehr getan, als jemand, der eine Hasspredigt hält. Unser Handeln wird gesehen und wenn wir uns als Christen nicht verstecken, sondern jede Gelegenheit zum Dialog nutzen, können wir eine Menge tun um "dummes Gerede" von der Kanzel wieder gut zu machen.
Liebe Grüße an Dich
Ich denke, dass es zum Glück nur ganz weinige Pfarrer mit solch überholten Ansichten gibt.
Wenn wir in unserer Umgebung zeigen, dass wir mit allen Religionen gut zusammenleben können, haben wir doch mehr getan, als jemand, der eine Hasspredigt hält. Unser Handeln wird gesehen und wenn wir uns als Christen nicht verstecken, sondern jede Gelegenheit zum Dialog nutzen, können wir eine Menge tun um "dummes Gerede" von der Kanzel wieder gut zu machen.
Liebe Grüße an Dich
Doris H. (Gast) - 10. Oktober, 21:09
Ja, ich kann das gut nachvollziehen; Auch ich bin aus der Kirche gegangen, schon vor 15 Jahren (bin jetzt 62). Es ist nicht richtig, was da alles erzählt wird. Früher haben sie sogar gepredigt, die CDU zu wählen. Und das geht mal ja gar nicht.
sandhexe - 10. Oktober, 23:26
ich finde noch immer mehr gutes als schlechtes in der Kirche, darum bleibe ich ;-)
Aveline (Gast) - 10. Oktober, 23:22
Schau Dir doch mal die Typen an, die Sonntags fromm in die Kirche laufen, einen auf superheilig machen, am nächsten Tag kleine Jungs angraben und die Situation des Jungen ausnutzen - und nen Tag drauf ihre Frau verprügeln - und behaupten von sich gläubig zu sein.
Genau das habe ich mitgekriegt. Es war sogar ein angesehener Arzt der das gemacht hat (also nichts von wegen "untere Gesellschaftsschicht")
Und dass man verheiratete Leute oder Leute in Beziehungen generell als Tabu betrachtet. Das habe ich auch. Komplett ohne jegliche Religion. Die braucht man nämlich dafür nicht.
Genau das habe ich mitgekriegt. Es war sogar ein angesehener Arzt der das gemacht hat (also nichts von wegen "untere Gesellschaftsschicht")
Und dass man verheiratete Leute oder Leute in Beziehungen generell als Tabu betrachtet. Das habe ich auch. Komplett ohne jegliche Religion. Die braucht man nämlich dafür nicht.
sandhexe - 10. Oktober, 23:27
Ach liebe Aveline, ich glaube, du hast dich noch nie richtig mit REligion und Glauben beschäftigt.
Damit das Miesmachen hier nicht so anonym weitergeht ( die gelöschten Kommentare waren aus der untersten Schublade) mach ich hier jetzt mal wieder dicht für anonyme Leser. Es tut mir für einige Leid, aber es ist nicht zumutbar, was ich hier tagsüber für Mist vorfinde ( ständig bin ich am Löschen)
Damit das Miesmachen hier nicht so anonym weitergeht ( die gelöschten Kommentare waren aus der untersten Schublade) mach ich hier jetzt mal wieder dicht für anonyme Leser. Es tut mir für einige Leid, aber es ist nicht zumutbar, was ich hier tagsüber für Mist vorfinde ( ständig bin ich am Löschen)
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