Das Leben im Herbst
Meine Mutter wollte während unseres letzten Telefongespräches wissen, was es bei uns Neues gibt. Ich erzähltre ihr, dass Franzl und ich in der Zeitung zu sehen waren, nachdem wir an einer Moscheeführung teilgenommen hatten.
„ Ihr müsst eure Nase auch überall reinstecken!“. Lautete der Kommentar meiner Mutter.
Zunächst schmunzelte ich darüber.Typisch Mutti, dachte ich.
Schon bald kam ich ins Grübeln. Aus ihrer Sicht hatte sie recht. Sie lebt immer mehr in ihrer kleinen Welt, die sich auf eine 2-Zimmerwohnung unter dem Dach beschränkt. Meistens verlässt sie diese nur noch unter viel Protest und großem Jammern. Was in der Welt passiert erfährt sie durch unseriöse Nachrichtenmagazine von den Sendern, die ich eher meide. Die Berichte derTageszeitung kann sie nur noch mühsam mit Lesehilfe erkennen.
Sie sitzt tagein tagaus vor ihrem Couchtisch auf einem seniorengerechten Sessel und wartet darauf, dass alles besser wird.
„Wenn ich erst wieder richtig laufen kann......“ Leider lernt man das nicht im Sitzen.
„Kommt ihr erst mal in mein Alter......“ Sicher werden wir dann einiges besser verstehen.
Immer seltener hat sie auch noch gute Tage. Dann kann man mit ihr scherzen, sie freut sich am Leben. Sie lässt sich dann sogar zu Geburtstagsfeiern abholen. Doch meistens verhüllt sie sich all zu oft in ihre Klagen.
Einmal in der Woche wird sie zur Tagespflege in ein Seniorenheim abgeholt. Bisher war sie mit großer Freude dabei. Sie hat sogar versucht, Bastelarbeiten vor zu bereiten. Die Leiterin der Gruppe war sehr begeistert von meiner Mutter. Es tat ihr gut und wir waren alle froh darüber.
Doch in der letzten Zeit gefallen ihr diese Tage auch nicht mehr so gut. „Die vielen alten Leute dort.....“ Klar, so ein Jungspund wie meine Frau Mama fühlt sich dort völlig fehl am Platz.
Alle Verwandten in ihrem Alter sind längst nicht mehr da, oder nicht mehr ansprechbar.
Ihr einziger Bruder starb im Alter von 20 Jahren.
Ich wünsche ihr so sehr mehr Freude und ein Lächeln im Gesicht im Herbst ihres Lebens, sie hat es verdient.
Sie wurde früh aus ihrer schlesischen Heimat vertrieben, hat alles verloren. Sechs Kinder hat sie groß gezogen. Wir waren alle noch im Haus, da starb mein Vater viel zu früh. Mein jüngster Bruder war gerade 10 Jahre alt.
Es war nicht einfach für meine Mutter.
Seit alle ihre Kinder aus dem Haus sind, hat sie sich mehr und mehr aus dem Leben zurückgezogen. Inzwischen sind ihre Knochen, Muskeln und Gelenke das Laufen nicht mehr gewohnt..
Sie steckt ihre Nase nicht mehr in die große weite Welt.
Im Stillen wartet sie aber sicher darauf, dass die große weite Welt zu ihr kommt.
„ Ihr müsst eure Nase auch überall reinstecken!“. Lautete der Kommentar meiner Mutter.
Zunächst schmunzelte ich darüber.Typisch Mutti, dachte ich.
Schon bald kam ich ins Grübeln. Aus ihrer Sicht hatte sie recht. Sie lebt immer mehr in ihrer kleinen Welt, die sich auf eine 2-Zimmerwohnung unter dem Dach beschränkt. Meistens verlässt sie diese nur noch unter viel Protest und großem Jammern. Was in der Welt passiert erfährt sie durch unseriöse Nachrichtenmagazine von den Sendern, die ich eher meide. Die Berichte derTageszeitung kann sie nur noch mühsam mit Lesehilfe erkennen.
Sie sitzt tagein tagaus vor ihrem Couchtisch auf einem seniorengerechten Sessel und wartet darauf, dass alles besser wird.
„Wenn ich erst wieder richtig laufen kann......“ Leider lernt man das nicht im Sitzen.
„Kommt ihr erst mal in mein Alter......“ Sicher werden wir dann einiges besser verstehen.
Immer seltener hat sie auch noch gute Tage. Dann kann man mit ihr scherzen, sie freut sich am Leben. Sie lässt sich dann sogar zu Geburtstagsfeiern abholen. Doch meistens verhüllt sie sich all zu oft in ihre Klagen.
Einmal in der Woche wird sie zur Tagespflege in ein Seniorenheim abgeholt. Bisher war sie mit großer Freude dabei. Sie hat sogar versucht, Bastelarbeiten vor zu bereiten. Die Leiterin der Gruppe war sehr begeistert von meiner Mutter. Es tat ihr gut und wir waren alle froh darüber.
Doch in der letzten Zeit gefallen ihr diese Tage auch nicht mehr so gut. „Die vielen alten Leute dort.....“ Klar, so ein Jungspund wie meine Frau Mama fühlt sich dort völlig fehl am Platz.
Alle Verwandten in ihrem Alter sind längst nicht mehr da, oder nicht mehr ansprechbar.
Ihr einziger Bruder starb im Alter von 20 Jahren.
Ich wünsche ihr so sehr mehr Freude und ein Lächeln im Gesicht im Herbst ihres Lebens, sie hat es verdient.
Sie wurde früh aus ihrer schlesischen Heimat vertrieben, hat alles verloren. Sechs Kinder hat sie groß gezogen. Wir waren alle noch im Haus, da starb mein Vater viel zu früh. Mein jüngster Bruder war gerade 10 Jahre alt.
Es war nicht einfach für meine Mutter.
Seit alle ihre Kinder aus dem Haus sind, hat sie sich mehr und mehr aus dem Leben zurückgezogen. Inzwischen sind ihre Knochen, Muskeln und Gelenke das Laufen nicht mehr gewohnt..
Sie steckt ihre Nase nicht mehr in die große weite Welt.
Im Stillen wartet sie aber sicher darauf, dass die große weite Welt zu ihr kommt.
sandhexe - 6. Oktober, 10:39
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