Meine Jüngste kränkelt. Etwas Fieber hat sich schon eingestellt und der Kopf tut ihr weh.
Schade, wir erwarten Gäste und sie liegt im Bett.
Von Franzl höre ich auch nichts mehr. Die Schwäbische Alm wird ihn doch nicht verschluckt haben?
Na das gäbe einen Schluckauf! Dann hätten wir sicher bald einen Vulkanausbruch hier in Deutschland.
So, nun bin ich wieder ganz lieb.
Mein Mann schläft wie ein Bär. Dieser schlafende Bär strahlt eine gewisse Sicherheit aus, selbst wenn er nicht einmal durch ein Erdbeben geweckt werden würde. Allein seine Anwesenheit lässt mich in Frieden ruhen. Wenngleich ich es bin, die bei nächtlichen Geräuschen hochschreckt und suchend durch das ganze Haus läuft. Aber er ist da. Das gleichmäßige Geräusch seines Sauerstoffgerätes pustet mich sanft ins Land der Träume.
Nun ist meine Sicherheit nicht da. Ein leeres Bett strahlt nicht mal die Ruhe aus, die es eigentlich hat.
Mir fehlen die kleinen Schnarchattacken, die mich sonst stören. Mir fehlt die Hand, die mich bis zum Einschlafen hält. Mir fehlt der Gutenmorgenkuss, der mich meistens ruckartig und viel zu früh aus meinen Träumen reißt.
Und morgen früh werden mir die Brötchen fehlen. Auch den Kaffee muss ich mir selbst kochen.
In der Nacht zum Montag kommt Franzl zurück.
So wie ich mich kenne, werde ich dann schon in dieser Nacht verärgert seinen Rücken stupsen, wenn er anfängt zu laut zu schlafen.
Aber es wird nach dem Aufstehen für mich frisch gekochten Kaffee und leckere Brötchen geben.
Es ist eben nicht das Wahre, wenn der Brötchengeber unterwegs ist.
Die Haustür habe ich eben auch verschlossen, wie immer wenn Franzl nicht da ist.